Silvestre unterzeichnet Zwei-Jahres-Vertrag bei Werder |
Johannes80
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Silvestre unterzeichnet Zwei-Jahres-Vertrag bei Werder |
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Werder Bremen hat 24 Stunden vor dem Ende der Tranferperiode den nächsten Neuzugang für die laufende Saison vorgestellt. Der Champions-League-Teilnehmer stellte am späten Montagnachmittag Defensivspieler Mikael Silvestre vor, der in den vergangenen elf Jahren für Arsenal London und Manchester United in der englischen Premier League spielte. Der 40-fache französische Nationalspieler, dessen Vertrag bei Arsenal ausgelaufen war, kommt ablösefrei an die Weser und wird einen Zwei-Jahres-Vertrag bis zum 30.06.2012 unterschreiben.
Silvestre, der mit seiner Frau und drei Töchtern nach Bremen ziehen wird, freut sich auf die Zusammenarbeit. "Ich bin sehr glücklich, heute hier bei Werder einen Vertrag unterzeichnen zu können. Heute beginnt ein neues großes Abenteuer in meiner Karriere. Ich werde versuchen, mich schnell an das Spielsystem anzupassen. Ich möchte einer der führenden Spieler dieser Mannschaft sein, an dem sich junge Spieler orientieren können, damit sie ihre Ziele leichter erreichen können", so der 33-jährige Franzose.
Werders sportliche Leitung setzt auf die große Erfahrung, die der Champions-League-Sieger von 2008 mitbringt. "Wir sind erleichtert, dass wir diesen Transfer so schnell umsetzen konnten. Immerhin haben wir uns erst in der vergangenen Woche in Genua zum ersten Mal getroffen. Mikael ist eine wichtige Verstärkung für unsere Mannschaft, ein Spieler, der auch bereit ist, seine Erfahrung weiterzugeben. Mit seiner Klasse wird er sich schnell in unser Gefüge integrieren und unserer Mannschaft Stabilität verleihen", sagte Geschäftsführer Klaus Allofs, der am Montag mit dem Franzosen die letzten Detail regelte.
Cheftrainer Thomas Schaaf lobte die Verpflichtung ebenfalls: "Wer wie wir über Jahre international dabei ist, schaut natürlich auch nach links und rechts und registriert, welche Spieler für große Erfolge stehen. Mikael war in diesem Bereich über Jahre auffällig. Trotzdem ist er immer noch hungrig, große Ziele anzugehen. Aufgrund seiner Art bin ich mir sicher, dass auch seine Mitspieler von ihm profitieren werden. Er ist eine Bereicherung."
Mikael Silvestre wurde in der Jugend von Stades Rennes ausgebildet. Bei diesem Verein sammelte der Abwehrspieler erste Erfahrungen im Profibereich, bevor er 1998 zu Inter Mailand nach Italien wechselte. Ein Jahr später folgte mit dem Transfer zu Manchester United der nächste Schritt in Silvestres Laufbahn. Bei den "Red Devils" blieb er insgesamt neun Jahre und konnte unter anderem fünf Meisterschaften und einmal die UEFA Champions League gewinnen. Von 2008 bis 2010 stand Silvestre beim FC Arsenal unter Vertrag.
Für Frankreichs Nationalmannschaft lief Mikael Silvestre insgesamt 40 Mal auf. Dabei nahm der Linksfuß an der Europameisterschaft 2004 sowie an den Weltmeisterschaften 2002 und 2006, bei der er mit Frankreich bis ins Finale kommen konnte, teil.
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30.08.2010 19:34 |
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Silvestre-Transfer: Es funkte schon nach zwei Minuten |
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Schon in den ersten Minuten zwischen Mikael Silvestre, Thomas Schaaf und Klaus Allofs muss es gefunkt haben. Vor dem Champions-League-Qualifikationsspiel in Genua trafen sich die drei in Werders Mannschaftshotel und fanden schnell zueinander. Zwischen dem ruhigen Franzosen und dem kongenialen Duo der Grün-Weißen herrschte binnen weniger Augenblicke große Sympathie. Am Montagnachmittag verriet Mikael Silvestre: "Ich hatte auch Angebote anderer Klubs, aber als ich Thomas und Klaus in Genua getroffen hatte, war ich sofort fasziniert von ihrer Art und Weise, wie sie mit mir umgingen, wie sie mir ihre Arbeit näher gebracht haben. Nach zwei Minuten wusste ich bereits, dass meine Antwort JA heißen wird", sagte Silvestre, der ganz und gar nicht den Eindruck vermittelte, als 33-Jähriger fünffacher englischer Meister, zweifacher WM-Teilnehmer und Champions-League-Sieger von 2008 eine ruhige Kugel schieben zu wollen.
Im Gegenteil: Auf Werder lässt sich der 33-Jährige voll und ganz ein. "Ich wohne zwar noch im Hotel, aber ich werde so schnell wie möglich meine vier Frauen nach Bremern mitbringen, also meine Ehefrau Severin und meine drei Töchter. Wir werden versuchen, die Kinder so schnell wie möglich in der internationalen Schule unterzubringen. Ich bin sicher, dass wir uns gut integrieren werden."
Auch sportlich will der Franzose nicht lange fackeln. Zwar konnte er durch den ausgelaufenen Vertrag bei Arsenal keine Vorbereitung bei einem Klub durchführen, aber für einen möglichen neuen Arbeitgeber hielt er sich zusammen mit anderen Profis im südfranzösichen St. Raphael fit. "Ich kann innerhalb von zehn Tagen auf einem körperlichen Niveau sein, das es mir erlaubt richtig mitzuhalten", beruhigt er alle Fans und legte die Messlatte für die eigene Leistung gleich hoch. "Ich will hier ein Führungsspieler sein, an dem sich andere orientieren können. Spieler wie Johan Micoud und Valerien Ismael haben Werder Bremen in Frankreich zu einem Markenzeichen gemacht. Sie waren Vorbilder und ich möchte genau so eins in Bremen werden."
Besonders freut sich Silvestre dabei auf die Auftritte in der Königsklasse, in der er mit seinen bisherigen ausländischen Klubs Inter Mailand, Manchester United und Arsenal London zu Hause war. Seit 1998 war er in 79 Champions-League-Spielen mittendrin im Geschehen. "Dieser Wettbewerb ist nach einer Fußball-Weltmeisterschaft das Größte für einen Spieler und ich freue mich sehr, dass Werder wieder dabei ist. Wir können hier eine große Saison spielen." Neugierig ist er auf die Bundesliga. "Sie ist sehr interessant, weil sehr viele Tor fallen. Es wird genau so offensiv gespielt wie in der Premier League."
Auf welcher Position Silvestre den Werderanern weiterhelfen wird, liegt in der Beurteilung des Trainers. "Ich habe die meisten Spiele auf der linken Außenverteidiger-Position gespielt, kann aber auch in der Innenverteidigung spielen. Auch bei der Nationalmannschaft wurde ich auf beiden Positionen eingesetzt. Ich kann beides ausfüllen", so Silvestre, der sich bei seinem ersten offiziellen Auftritt bei Werder fernab von allen Starallüren präsentierte. Im Gegenteil: Als er sich seinen Steckbrief mit den Karriere-Daten noch einmal durchlas, stellte er fest, dass ein Hinweis auf sein soziales Engagement fehlt. "Ich arbeite seit 2005 für das Projekt SCHOOLS FOR HOPE, bei dem wir Schulen für Waisenkinder von der Straße bauen. 2006 konnten wir die erste dieser Schulen eröffnen. Inzwischen bieten wir Kindern in Nigeria, Guinea, Laos und dem Senegal an, drei Jahre lang eine Schule besuchen zu können. Ein ähnliches Projekt starten wir jetzt auch auf Haiti."
Alles in allem ein hoch interessanter Neuzugang, den Werder sich da geangelt hat. Den magischen Moment zu Beginn der Allianz in Genua bestätigte übrigens auch Thomas Schaaf. "Wie er sich schon in diesem ersten Gespräch präsentiert hat, war schnell klar, dass wir eine Wellenlänge, eine gute Verbindung finden werden."
von Michael Rudolph
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30.08.2010 19:35 |
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