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Zum Ende der Seite springen Unnötiges 1:2 - Werder verschenkt Punkte in Berlin
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Unnötiges 1:2 - Werder verschenkt Punkte in Berlin Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Werder Bremen bleibt auch nach dem 28. Spieltag bei acht Auswärtspunkten stehen. Bei Hertha BSC Berlin verlor der Tabellenzehnte trotz einer 1:0-Führung mit 1:2. Per Mertesacker hatte sein Team in der 41. aus dem Gewühl nach einem Eckball heraus verdient in Führung gebracht. Josip Simunic konnte jedoch in der 71. Minute überraschend ausgleichen, bevor Raffael drei Minuten vor Schluss mit einem abgefälschten Schuss der Siegtreffer gelang.

Werder begann drei Tage nach dem UEFA-Cup-Triumph bei Udinese Calcio mit einer deutlich veränderten Elf: Clemens Fritz rückte für Petri Pasanen auf die linke Abwehrseite, Sebastian Prödl begann rechts. Im Mittelfeld spielten Aaron Hunt und Frank Baumann statt der angeschlagenen Diego (muskuläre Probleme) und Mesut Özil (Knieprobleme). Der gegen Berlin regelmäßig starke Markus Rosenberg gab schließlich im Angriff den Nebenmann Claudio Pizarros.

Müder Beginn, dann kommt Hertha

Bei besten Bedingungen begann die Partie recht sommerlich, sprich: verhalten. Gojko Kacar schoss in Minute 3 aus zwölf Metern knapp übers Tor. Für Werder sorgte erstmals Naldo mit dem Kopf nach einer Ecke für Gefahr, wenn auch nicht für große (17.). Hertha war in dieser Phase die aktivere, die bessere Mannschaft. Beleg: Ein prima Solo von Gojko Kacar, der Abschluss trudelte knapp am Tor vorbei (22.), und ein Pfosten-Kopfball von Cicero, bei dem die Hintermannschaft etwas unbeteiligt wirkte (26.).

Doch nach einer halben Stunde sehr berechenbarer Bemühungen wachte Werder plötzlich auf und übernahm das Kommando. Zwar zogen die Grün-Weißen nicht gerade ein Power-Play auf, aber sie wurden ballsicherer, drückten Hertha immer weiter hinten rein und ließen hinten überhaupt nichts mehr zu. Die erste gute Möglichkeit bot sich Frank Baumann in der 30. Minute, als er aus zehn Metern einen halbhohen Ball übers Tor setzte. Clemens Fritz mit seiner Flanke und Aaron Hunt mit einem klugen Kopfballableger hatten vorbereitet.

Werders Wille wird belohnt

Die nächste Chance bekam Alex Tziolis, der eine prima Frings-Flanke aus fünf Metern neben das Tor köpfte (36.). Auch Per Mertesacker mit einem Schlenzer (39.) und Sebastian Prödl mit einem harten Vollspannschuss (41.) versuchten sich - bei Prödl musste Drobny alles geben, "Mertes" Schuss war einen Meter übers Tor geflogen. Zwei Minuten später machte er es besser: Nach der siebten Werder-Ecke durch Frings kam er im Fünfmeterraum an den Ball, drei Herthaner konnten nicht klären, man stocherte und stolperte und mit der Kugel fiel der lange Innenverteidiger zum 0:1 ins Tor.

Zur zweiten Halbzeit ersetzte Peter Niemeyer den in der ersten Halbzeit böse umgeknickten Aaron Hunt. Trotz nun also defensiverer Ausrichtung der Bremer wollte den Gastgebern weiterhin nichts Gefährliches einfallen. Die erste Gelegenheit bot sich sogar Werders Naldo, der sich am eigenen Strafraum gut befreite, mit Rosenberg einen Konter aufzog und dann im Sechzehner klar zu Boden gezogen wurde. Babak Rafati verweigerte den fälligen Elfmeter (48.). Danach plätscherte das Spiel vor sich hin, erst ein Schuss von Rosenberg näherte sich wieder dem Tor, der dem voraus gehende Konter über Tziolis hätte aber kreativer genutzt werden können (59.). Die vorerst letzte Bremer Chance war noch einmal eine richtig gute: Torsten Frings und Alex Tziolis setzten nach genau einer Stunde Peter Niemeyer stark in Szene, aus sechs Metern köpfte der jedoch um Millimeter am Pfosten vorbei!

Statt 2:0 stand es zehn Minuten später 1:1: Nach einer Freistoßvariante kam Pal Dardai völlig unbedrängt links von der Grundlinie zum Flanken und fand Verteidiger Josip Simunic, der von Tziolis laufen gelassen wurde und, trotz Bewegung vom Tor weg, ins lange Eck köpfte (71.). Ein Tor aus dem Nichts, das Hertha Auftrieb gab. Sie beschäftigten Werder nun wieder mehr und erzwangen noch zwei Chancen: Erst köpfte Chermiti aus elf Metern an den Pfosten (83.). Dann luchste der Eingewechselte Naldo an der Mittellinie den Ball ab, dribbelte weit durch die Werder-Hälfte und spielte zu Raffael weiter. Der Brasilianer zog aus 20 Metern ab und hatte Glück, dass Per Mertesacker den Schuss unhaltbar für Tim Wiese zum 1:2 abfälschte (87.). Danach passierte nichts mehr - so hatte Werder nicht nur ein Gegentor aus dem Nichts bekommen, sondern am Ende gar ein ganzes Spiel aus dem Nichts verloren.

von Enrico Bach


Hertha BSC Berlin:
Drobny - Stein (66. Chermiti), von Bergen, Simunic, Cufre - Kacar, Dardai - Nicu (57. Piszcek), Cicero - Raffael, Pantelic (61. Domovchiyski); auf der Bank: Burchert, Kaka, Rodnei, Lucio

Werder Bremen:
Wiese - Fritz, Mertesacker, Naldo, Prödl - Frings, Baumann, Tziolis, Hunt (46. Niemeyer) - Pizarro, Rosenberg (66. Hugo Almeida); auf der Bank: Vander, Pasanen, Tosic, Vranjes

Tore: 0:1 Mertesacker (43.), 1:1 Simunic (71.), 2:1 Raffael (87.)

Gelbe Karten: Drobny, Dardai, Kacar

Schiedsrichter: Babak Rafati (Hannover)

Olympiastadion: 68.022 Zuschauer


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20.04.2009 11:59 Johannes80 ist offline E-Mail an Johannes80 senden Beiträge von Johannes80 suchen Nehmen Sie Johannes80 in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Johannes80 in Ihre Kontaktliste ein MSN Passport-Profil von Johannes80 anzeigen
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Chancenverwertung und Gegentore: "Revival" in Berlin Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Nein, wer die Werderaner nach dem Spiel so beobachtete und anhörte, der sah, dass niemand von ihnen die Bundesliga als lästige Pflicht betrachtet. "Jeder von uns will gewinnen", sagte Tim Wiese nachdrücklich. Clemens Fritz dachte an die gut gefüllte grün-weiße Kurve: "Es waren wieder so viele Fans hier, denen wollten wir guten Fußball bieten." Geschäftsführer Klaus Allofs schließlich wurde richtig deutlich: "Ich bin total sauer. Ich verliere nicht gern. Und für mich ging es hier um viel. Wir hatten in Berlin lange nicht verloren und wollten auch in der Bundesliga weiter Punkte sammeln und solche Serien beibehalten."

Einstimmig harte Selbstkritik

Es ist kein Zufall, dass sie alle nicht davon sprachen, dass man gern einen Punkt mitgenommen hätte. Denn Werder hat nun mal stets den Anspruch auf drei Punkte - "Wir schenken keine Spiele her oder gehen sie ruhig an", betonte Allofs - und war bis zwanzig Minuten vor Schluss auch auf einem guten Weg gewesen, zum vierten Mal in Folge in Berlin zu gewinnen. Dabei lief es zu Beginn nicht optimal: "Wir haben ein paar Minuten gebraucht, um rein zu kommen, aber das ist normal nach so einem Spiel wie in Udine", sagte Torsten Frings. Wichtig war, diese Phase unbeschadet zu überstehen. Das gelang. "Dann hatten wir sie im Griff, dann hatten sie keine Chance gegen uns", so der Mittelfeldantreiber weiter.

"Und das, obwohl wir eine viel größere Belastung haben als Hertha", merkte Klaus Allofs an. Trotz müder Beine und ständiger Beanspruchung ging Werder durch Per Mertesackers Kullertor in Führung. "So richtig gesehen habe ich den Ball erst nicht, keiner wusste wo er ist", schilderte der Innenverteidiger hinterher, "aber als er dann auf der Linie lag, dachte ich, ich schieb ihn mal rein." Das, was danach kam, brachten fast alle, die gefragt wurden, unabgesprochen auf einen Nenner: "eigene Dummheit" (Per Mertesacker), "wir waren zu dämlich" (Tim Wiese) oder "dumme Fehler" (Klaus Allofs). Nur Cheftrainer Thomas Schaaf nannte es anders: "Es war ein Revival." Was er damit meinte, war klar: Wie so oft in dieser Saison hatte Werder aus zwei Gründen ein eigentlich überlegen geführtes Spiel nicht zum erfolgreichen Ende bringen können: Weil man "nachlässig in der Chancenverwertung" war, wie Klaus Allofs sagte, und sich defensiv "selbst in Not gebracht" hatte, wie es der Trainer formulierte.

Ein Bauerntrick und ein zerknirschter Naldo

"Die Chancen waren da, das zweite Tor zu machen", wusste nicht nur Clemens Fritz. "Wenn wir das zweite machen, dann rollen sie ihre Fahnen ein, dann ist hier Feierabend", formulierte Klaus Allofs. Doch der eigene entscheidende Treffer blieb aus, stattdessen kassierte man ein 1:1 "aus heiterem Himmel" (Thomas Schaaf). "Da muss einer die Seite zu machen", kritisierte Torsten Frings die Situation vor dem Ausgleich, als Werder von einer Freistoßvariante überrascht worden war. "Ein Bauerntrick und dann kommt er frei zum Kopfball, dabei war die Zuordnung klar", so Tim Wiese. Dann habe Hertha wieder Hoffnung geschöpft und alles nach vorn geworfen, analysierte Thomas Schaaf.

Die späte Entscheidung durch Raffael war für Tim Wiese ein "unbegreifliches Gegentor". "Wir waren unkonzentriert, denn die Tore waren ja nicht rausgespielt. Wir haben nur nicht konsequent die Zuordnung beibehalten oder geklärt, wie auch beim 2:1", so Frank Baumann. Naldo, der gegen Chermiti den Ball verloren hatte, war zerknirscht: "Natürlich ärgere ich mich sehr über das Gegentor. Aber der Gegenspieler hat nicht nur den Ball, sondern auch mein Bein erwischt. Für mich war das ein Foul." Zu Recht erinnerte der Brasilianer daran, dass er selbst kurz nach Beginn der 2. Halbzeit auch noch einen Elfmeter hätte bekommen müssen.

Doch es half nichts, die Entscheidungen stehen und das Endresultat ebenfalls. Und so bilanziert man bei Werder Dinge, die man zu oft schon in dieser Spielzeit bilanzieren musste: "Wenn man Tore verschenkt und selbst keine macht, dann verliert man auch, wenn man eigentlich hätte gewinnen müssen", so Torsten Frings. Und Per Mertesacker sagte über die Herthaner: "Sie feiern, aber sie wissen gar nicht, wie sie zu diesem Erfolg gekommen sind."

von Enrico Bach und Tino Polster


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20.04.2009 12:01 Johannes80 ist offline E-Mail an Johannes80 senden Beiträge von Johannes80 suchen Nehmen Sie Johannes80 in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Johannes80 in Ihre Kontaktliste ein MSN Passport-Profil von Johannes80 anzeigen
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Sorge um die "Zehner" und die Schatten des HSV Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Wissen Sie noch, was am 9. August 2008 war? Da war doch dieses Pokalspiel, wird der ein oder andere statistiksichere Werder-Fan sagen und hat Recht damit. Doch das 9:3 in Nordhorn war nicht das eigentlich Bemerkenswerte an diesem Datum: An diesem Tag spielten zum bisher einzigen Mal in dieser Saison weder Diego noch Mesut Özil für Werder! Allen Höhen und Tiefen dieser Saison zum Trotz erkennt man daran, wie wichtig, nein, wie unverzichtbar die mit den beiden Dribblern besetzte Kreativzentrale für Werders Spiel ist. Bei Hertha BSC war es nun gezwungenermaßen wieder so, weil Diegos Oberschenkel zwickt und Özils Knie aufmuckt.

"Uns haben heute drei Zehner gefehlt", rechnete Frank Baumann vor, der auch noch den langzeitverletzten Daniel Jensen dazu rechnete. Als Vertretung waren vor allem Aaron Hunt und Alexandros Tziolis ins offensive Mittelfeld beordert worden, die die Aufgaben dort nach der anfänglichen Findungsphase auch immer besser lösten. "Trotz der Ausfälle haben wir das ordentlich gespielt", lobte Geschäftsführer Klaus Allofs. Hertha-Trainer Lucien Favre stimmte zu: "Auch ohne Diego und Özil war Werder spielerisch stark. Sie sind bei Ballbesitz die beste Mannschaft in Deutschland." Doch eine Szene in der 20. Minute streute noch weiteres Salz in die kreative Werder-Wunde. Maximilian Nicu landete nach einem Zweikampf fies auf dem Knöchel von Aaron Hunt. Der biss zwar die Zähne zusammen, musste aber zur Halbzeit raus. Die verletzungsgeplagte Nummer 14 wird am Montag untersucht, mindestens eine Bänderdehnung ist wohl zu befürchten. "Das war mehr als ärgerlich, Aaron hatte das gut gemacht", fand Klaus Allofs.

Das erste Derby naht

Abgesehen vom vielleicht auch von diesen Ausfällen beeinflussten unbefriedigenden Ergebnis von Berlin fragt sich nun natürlich die ganze Werder-Familie, wie es um die kreativen Optionen für das Pokal-Halbfinale am Mittwoch steht. "Bis Mittwoch ist es eine lange Zeit, da werden hoffentlich noch einige zurückkommen", gab sich Torsten Frings optimistisch. "Das wäre wichtig", meinte Frank Baumann. "Wenn sie nicht dabei sein, fehlt uns was." "Die Situation ist wie letzte Woche vor Udine", sagte Klaus Allofs, "wir werden bis zum letzten Tag warten müssen. Mich beunruhigt das aber noch nicht, ich werde Dienstag mal vorsichtig nachfragen."

Dass zu viele Gedanken ans Hamburg-Spiel schon die Konzentration auf Berlin beeinträchtigten, wurde übrigens umfänglich bestritten. Doch nun rückt das erste der vier kommenden Derbys natürlich rasch in den Blickpunkt. "Es interessiert nicht, dass wir viermal gegen Hamburg spielen", stellte Frank Baumann klar, "sondern nur das nächste, sehr, sehr wichtige Spiel!" In dem Werder "ein anderes Spiel" zeigen wird als in Berlin, wie Tim Wiese glaubt: "Diese entscheidenden Spiele in Hamburg haben wir fast immer für uns entschieden, zum Beispiel vor drei Jahren am letzten Bundesliga-Spieltag." Voraussetzung sei aber Folgendes, mahnte Klaus Allofs: "Solche Schnitzer wie heute dürfen wir uns beim HSV nicht erlauben." Clemens Fritz beruhigte: "Wir haben zuletzt viel Gutes gezeigt und sind selbstbewusst. Das lassen wir uns wegen eines nicht so guten Spiels nicht nehmen." Trotz des Kreativhandicaps: Spannung und Vorfreude steigen!

von Enrico Bach und Tino Polster


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