Trainingslager-Tagebuch |
Johannes80
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TL-Tagebuch Teil 1: Werder-Werbewochen in Arabien
Werder Bremen bereitet sich vom 03.01. bis 09.01.2010 erstmalig in Dubai auf die Bundesliga-Rückrunde vor. Zur Trainingslager-Delegation des aktuellen Pokalsiegers gehört auch Mediendirektor Tino Polster. Er wird während dieser Zeit exklusive Einblicke in die Welt der Werder-Profis geben. Regelmäßig unterrichtet er nicht nur über die aktuellen Neuigkeiten aus dem Scheichtum, sondern veröffentlicht wie in den vergangenen Jahren sein ganz persönliches Trainingslager-Tagebuch. Mit seinen Anekdoten, Anmerkungen und Randgeschichten bietet er allen Fans einen einzigartigen Einblick in die grün-weiße Welt.
Sonntag, 03. Januar 2010, 17.20 Uhr (Ortszeit), Sharjah (Dubai)
An jeder Ecke auf dem Weg vom Flugzeug zum Gepäckband standen Menschen, die nichts weiter taten, als freundlich zu grüßen und den weiteren Weg zu weisen. Und es gab einige Ecken. Über fünfspurige Autostraßen rollte unser Bus dann zum Trainingsplatz und schließlich, im Park Hyatt Hotel angekommen, erwarteten uns Gänge, fast so breit wie ein Rollfeld. Ja, die Emirate haben vieles im Überfluss.Besonders Öl und Wüste. Da Öl reich macht, kann man so die Kargheit der Landschaft besiegen. Wenn etwas gebaut wird, dann eben gigantisch. Das fängt bei einem einfachen Kreisverkehr an und endet beim höchsten Gebäude der Welt, das heute eröffnet wird.
Wir betreten hier echtes Neuland. Die meisten von uns jedenfalls. Klar, Tim Wiese war im letzten Jahr schon mal im Urlaub in Dubai und Peter Niemeyer hat jetzt die Jahreswende hier verbracht. Er ist gleich da geblieben und konnte uns so im Nachbaremirat, am Sharjah Airport in Empfang nehmen. Aber Urlaub ist eben kein Trainingslager und so fehlen uns echte Erfahrungswerte.
Doch es gibt ja „Baumi“! Unser frisch ernannter Ehrenspielführer Frank Baumann hat seinen neuen Job als Assistent von Klaus Allofs offiziell erst jetzt angetreten, die Bedingungen vor Ort jedoch heimlich still und leise schon im Dezember inspiziert. Und es gibt weitere Unterstützung: Katja Beck und Kay Langendorff seitens der DFL und Rainer Barth vom Vermarktungspartner “The Sportsman Media Group“ kümmern sich um reibungslose Abläufe, denn unser Aufenthalt in Dubai ist auch eine Werbewoche für die Bundesliga.
Die PR-Arbeit begann schon direkt nach der Landung. Ein Kamerateam des „Dubai Sports Channel“ (DSC) nahm unsere Delegation in Manndeckung. Dieser Sender, der von ca. 80 Millionen Menschen in Arabien und Teilen Afrikas empfangen werden kann, bringt an jedem Spieltag mehrere Bundesligaspiele live und unterstützt unser Trainingslager in großzügiger Form. Claudio Pizarro, der schon mehrmals mit dem FC Bayern hier war, musste nicht groß zum Interview überredet werden. „Ich kenne den Mann“, sagte ‚Piza’ mit seinem unnachahmlichen Lächeln, als ich ihm den Reporter zeigte.
Der DSC wird also täglich bei uns am Ball sein und auch Al Ain, unser erster Gegner, hat bereits Witterung aufgenommen. Adnan Mohammed, der zuständige Redakteur für die Webseite des Clubs, beobachtete das erste Training unserer Mannschaft am Sonntagabend auf der Anlage des Al Wasl Clubs. Wir nutzten die Zeit für ein kleines Pläuschchen und erfuhren, dass Winnie Schäfer als Trainer von Al Ain inzwischen durch den Brasilianer Cerezo ersetzt wurde. Und, dass die Araber den Fußball auf eine sehr spezielle Weise mögen. „Bei nur einer Niederlage“, übertrieb Adnan ein wenig, „fallen sie sofort vom Team ab und schwören nie wieder das Stadion zu betreten!“
So ganz weit weg von der Wahrheit dürfte diese Schilderung nicht liegen. Denn am Ende des Tages, der uns gegenüber Bremen einen Zeitsprung nach vorne von drei Stunden brachte, zappte ich auf dem Zimmer durch die schier unendliche Palette der TV-Programme – gleich auf mehreren Kanälen wurden „Konserven“ von Spielen der heimischen Liga geboten. Jedes der Teams hat offensichtlich zu häufig verloren, denn Zuschauer gab es kaum.
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04.01.2010 15:08 |
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Johannes80
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TL-Tagebuch Teil 2: Feuerwerk nur auf dem Teller |
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Werder Bremen bereitet sich vom 03.01. bis 09.01.2010 erstmalig in Dubai auf die Bundesliga-Rückrunde vor. Zur Trainingslager-Delegation des aktuellen Pokalsiegers gehört auch Mediendirektor Tino Polster. Er wird während dieser Zeit exklusive Einblicke in die Welt der Werder-Profis geben. Regelmäßig unterrichtet er nicht nur über die aktuellen Neuigkeiten aus dem Scheichtum, sondern veröffentlicht wie in den vergangenen Jahren sein ganz persönliches Trainingslager-Tagebuch. Mit seinen Anekdoten, Anmerkungen und Randgeschichten bietet er allen Fans einen einzigartigen Einblick in die grün-weiße Welt.
Dienstag, 05. Januar 2010, 12.00 Uhr (Ortszeit), Dubai
Burj Dubai: Jetzt ist das höchste Gebäude der Welt offiziell eröffnet: Wie eine gigantische Nadel ragt der Tower mehr als 800 Meter gen Himmel - unglaublich! Als wolle man die internationale Berichterstattung der letzten Wochen, in Dubai sei das Geld knapp geworden, mit aller Macht vertreiben. Zur Einweihung wurde ein Fest angesetzt und im Vorfeld sprach man vom - na klar - teuersten Feuerwerk der Welt. Wir wollten es uns natürlich vom Hotel aus ansehen.Da nach dem ersten intensiven Trainingstag auch der Magen knurrte, gingen Mannschaft, Trainer und Betreuer zunächst zum Abendessen und vertrauten der Macht des Faktischen. Das - wir hatten keinen Zweifel - teuerste Festival der Pyrotechnik, würde sich schon bemerkbar machen.
Als unser Torwarttrainer "Tiger" Kraft gerade genüsslich sein persönliches Dessertfeuerwerk "abbrannte" und den nie endenden Heißhunger auf Süßes mit fünf runden, leckeren Pfannkuchen samt Fruchtbeilage stillen wollte, kam die nebulöse Meldung: Da war wohl schon was - und zwar gewesen. Das nach unserer Vorstellungskraft ganz bestimmt auch längste Pyrospektakel der Welt schon vorbei? Für uns nur eine Fata Morgana? Unfassbar, aber leider wahr. "Ja, es gab ein Feuerwerk", sagte uns später ein Kellner auf der Terrasse. "Nein, irgendwie nichts Besonderes." So was hätten sie öfter hier.
Ansonsten fällt alles schnell nach den Erwartungen der Spieler aus. Marko Marin, der immer gut gelaunte, lobte stellvertretend für alle die Unterbringung im Park Hyatt und auch der Temperaturunterschied von knapp 30 Grad gegenüber Bremen, sei kein Problem. Einzig gewöhnungsbedürftig: Der Start in den Tag um 7 Uhr 30 mit "Frühsport" im Hotel. Eigentlich normal für ein Trainingslager. Nach innerer Uhr, sprich gewohnter Bremer Zeit, ist es da aber erst 4 Uhr 30. Brrr. Besonders am ersten Tag nach der Ankunft.
Die Trainercrew gestaltet hier ein abwechslungsreiches Programm. Diverse intensiven Spiel-und Trainingsformen, immer mit Ball waren zum Beispiel am Montag nachmittag zu absolvieren. Am Platz sichteten wir drei ganz junge Werderfans. Hannes, Matthies und Janne waren mit ihrer Mutter gekommen. Seit anderthalb Jahren lebt die Bremer Familie Böcker aus beruflichen Gründen in Dubai. Das Werdertrikot ist für die Kinder ein Stück heimatlicher Identität.Aber wohl fühlen sie sich auch so in Dubai. Ihre Mutter Uta ist besonders von der Gastfreundlichkeit der Araber angetan, vor allem Kinder seien überall gern gesehen. In Al Ain, dem 140 Kilometer entfernt liegenden Spielort für unseren Test am heutigen Dienstagabend, seien Sie auch schon gewesen. Allerdings nicht im Stadion, sondern im dortigen Zoo.
Beim Abschlusstraining für das Spiel ließ Thomas Schaaf heute morgen vor allem Standardsituationen üben. Es ist damit zu rechnen, dass die bestmögliche Besetzung beginnt, gegen einen Gegner, dessen letztes Pflichtspiel extra vom Verband verlegt wurde, damit sich das Team des Pokalsiegers der Vereinigten Arabischen Emirate optimal vorbereiten kann.
Wir freuen uns jetzt schon auf die Live-Übertragung bei WERDER.TV. Unsere Partner vom Dubai Sports Channel sind äußerst hilfsbereit und so können wir von vor Ort kommentieren. Auf Frank Baumann als Experten müssen wir dafür leider verzichten. Er übernimmt diesen Job für den arabischen Sender.
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06.01.2010 09:34 |
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TL-Tagebuch Teil 3: Inschallah – es kann viel passieren |
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Werder Bremen bereitet sich vom 03.01. bis 09.01.2010 erstmalig in Dubai auf die Bundesliga-Rückrunde vor. Zur Trainingslager-Delegation des aktuellen Pokalsiegers gehört auch Mediendirektor Tino Polster. Er wird während dieser Zeit exklusive Einblicke in die Welt der Werder-Profis geben. Regelmäßig unterrichtet er nicht nur über die aktuellen Neuigkeiten aus dem Scheichtum, sondern veröffentlicht wie in den vergangenen Jahren sein ganz persönliches Trainingslager-Tagebuch. Mit seinen Anekdoten, Anmerkungen und Randgeschichten bietet er allen Fans einen einzigartigen Einblick in die grün-weiße Welt.
Mittwoch, 06. Januar 2010, 12.00 Uhr (Ortszeit), Dubai
Nicht, dass jemand auf die Idee kommt, unser erstes Trainingslager in Arabien würde irgendwie schief gehen. Weit davon entfernt. Aber das eine oder andere ist doch ungewohnt. Kein Bus da, heute morgen. Der Fahrer, so wurde uns berichtet, habe das Gefährt beim Ausfahren aus der Garage im Tor verkeilt. Wahrscheinlich eine schöne Geschichte aus 1001 Nacht. Das Problem war aber schnell behoben. In kürzester Zeit hatte das Hotel eine Flotte von Limousinen organisiert, um die Mannschaft auf das Gelände des Al Wasl Clubs zu transportieren. Dass dies der Autokorso für den deutsch-arabischen Supercupsieger war, ist aber nur ein Gerücht.
So verhielt es sich auch mit der vorhergesagten Fahrzeit nach Al Ain. Erst waren es 75 Minuten, dann 80, eventuell 90 und am Ende stand der Bus nach knappen 2 Stunden vor dem Stadion. Die Fahrt ließ Heimatgefühle aufkommen: A1 Bremen-Hamburg. Auch auf der Strecke durch die Wüste werden derzeit unzählige Brücken neu gebaut, die Geschwindigkeit war reduziert und der Weg durch die 400.000-Einwohnerstadt Al Ain zog sich.
Wir waren schon spät dran, aber bekommen wir denn bitte auch eine Aufstellung des Gegners? Die Antwort war für uns schnell klar: Inschallah – so Gott will! Wir hätten sie erstmals 35 Minuten vor Anpfiff in die Hand nehmen können, aber schlauer wären wir auch nicht gewesen. Das Schriftproblem, alles auf arabisch. „Jetzt nur noch 10, vielleicht 15 Minuten“, versicherten unsere stets freundlichen Gastgeber, das Ganze ginge nun zügig in die Übersetzung. Wenigstens ein paar Infos konnten wir über die Kollegen vom Dubai Sports Channel vorab bekommen.
Bejubelt wurden unsere Spieler nicht nur von 11 Werderfans inklusive Dieter Zeiffer, die speziell für das Trainingslager angereist waren, sondern auch von 25 deutschen Marinesoldaten der Fregatte Augsburg. Sie liegen mit ihrem Schiff zur Zeit im Hafen von Dubai. Regeneration nach drei Monaten ununterbrochenem Einsatz zur Bekämpfung des internationalen Terrorismus. Schon im Dezember gab es den ersten Kontakt mit den Männern. Wir haben sie dann zu unserem Spiel eingeladen. Es waren eine Menge echter Werderfans dabei.
Auch sie staunen über die andersartigen Gebräuche. Andere Länder, andere Sitten eben. Das gilt zum Beispiel auch für die Platzpflege. Zur Pause des Spiels liefen plötzlich mehrere Menschen mit Laubsaugern auf. Die vielen kleinen filzigen Grasbüschel, die sich durch das Geschehen von der Rasenfläche gelöst hatten, wurden einfach weggesaugt. Am Ende der Veranstaltung konnte unser Kapitän dann den Supercup anfassen. Alleine tragen konnte er ihn aber nicht - zu schwer.
In der Bundesliga steht nach den Spielen normalerweise ein Nudelbuffet im Kabinengang, um den Bedarf an Kohlenhydraten wieder auszugleichen. In Al Ain war davon zunächst nichts zu sehen und wenn wir ehrlich sind, damit hatte auch niemand gerechnet.Nudeln gab es trotzdem. Allerdings 100 Meter außerhalb des Stadions, auf der außerwöhnlichen After-Show-Party. Darüber haben wir gestern schon hier bei WERDER.DE berichtet. Einige Spieler waren zunächst nicht gerade begeistert. Lange Rückfahrt, das harte Trainingsprogramm, sie wollten einfach nur ins Hotel. Sie hätten jedoch ein echtes Erlebnis verpasst. Die pikanten Nudeln wurden nach anfänglicher Skepsis gerne genommen, nur zum Mittanzen wollten sich unsere Profis nicht überreden lassen. Da waren die Spieler von Al Ain deutlich überlegen, denn sie mischten sich unter die Tänzer und Musikanten.
WERDER.TV war natürlich mit der Kamera dabei, es lohnt sich rein zu schauen. Auch die Live-Übertragung des Spiels hat prima geklappt. Mit Frank Baumann, der neben seinem Engagement für das arabische Fernsehen doch noch bei uns sein konnte sowie Klaus Allofs, standen den Werder-Fans während der Übertragung zwei kompetente Experten zur Verfügung. Jetzt hoffen wir und die Fans vor Ort noch auf ein zweites Spiel. Aber Achtung: Inschallah! Tunesien spielt, nein Tunesien reist früher ab, Kommando zurück: Sie überlegen, ob sie doch noch bleiben. Zamalek Kairo könnte einspringen, kommt aber erst heute an. Inschallah!
Wir halten Euch Werder-Fans hier auf dem Laufenden. Das ist sicher!
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06.01.2010 13:13 |
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TL-Tagebuch Teil 4: Interessante Neuzugänge |
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Donnerstag, 07. Januar 2010, 12.00 Uhr (Ortszeit), Dubai
Der vierte Tag in Dubai beginnt mit einer netten Email, die mich lachend aus dem Bett katapultiert. Thomas Schurna, ein Fan, der sonst immer in Belek mit dabei war, diesmal für Dubai aber keine Zeit hatte, meldete sich mit elektronischen Grüßen aus der Heimat. Er hat im Netz bei gulfnews.com ein sensationelles Foto gefunden (siehe oben). Geht man nach der Bild-Unterschrift sind Klaus Allofs und Thomas Schaaf unter strengster Geheimhaltung gleich vier interessante Neuerwerbungen gelungen. In Wahrheit handelt es sich natürlich um vier unserer Fans, aber die dürfen sich nach dieser Verwechslung richtig geadelt fühlen. Es sind die fittesten Fans der Welt, man kann sie von unseren Spielern einfach nicht unterscheiden. Aber das Foto nebst Unterschrift zeigt natürlich auch, dass es gar nicht so verkehrt sein kann, Werder in der Golfregion noch etwas bekannter zu machen.
Zu diesem Zweck hatten wir am Mittwochabend zu einem Barbecue ins Hotel geladen. Es ging natürlich auch darum, etwas zurück zu geben für die tolle Unterstützung durch die DFL und den Dubai Sports Channel (DSC). Aber auch darum, weitere Kontakte zu knüpfen. Unser Sponsor Volkswagen stellt uns hier nicht nur täglich drei Touaregs als Fortbewegungsmittel, sondern konnte über die vorhandenen guten Verbindungen auch helfen eine illustre Runde aus Diplomaten und Medienvertretern zusammen zustellen.Dazu kamen die Journalisten aus der Heimat und natürlich Team, Trainer, Betreuer und Offizielle von Werder. Es wurde ein sehr entspanntes Essen in anregender Atmosphäre.
Kurz zuvor hatte ich im Telefonat mit meinem Kollegen Markus Hörwick vom FC Bayern den noch ausstehenden Studiobesuch bei DSC koordiniert. Am Donnerstagabend soll eine einstündige Show mit je drei Spielern, sowie den Trainern und Managern der beiden Klubs aufgezeichnet werden. Alles im Rahmen dieser Bundesliga-Werbewoche in Dubai. Die Bayern trainieren übrigens ein paar Kilometer entfernt auf der Anlage des Al Nasr Clubs. Auch sie haben nicht die ganz optimalen Platzverhältnisse. Gibt es auf diesem Gebiet Verbesserungen, kommt auch noch eine geeignete Laufstrecke hinzu, ist Dubai sicherlich auch zukünftig ein 1a-Ziel für ein Wintertrainingslager.
Natürlich gehen die Gedanken von Thomas Schaaf schon jetzt wieder Richtung Heimat. Kälte und Schnee erwarten das Team ab Sonntag in Bremen. Die Rasenheizung unter unserem Trainingsplatz arbeitet längst. Unter der Schneedecke ist der Boden ganz ok. Da die Verhältnisse insgesamt nicht gerade einladend sind, wird hier hinter den Kulissen auch weiterhin an einem zweiten Testspiel gebastelt.Wir hoffen, dass es am Freitagabend über die Bühne gehen kann und bemühen uns natürlich wieder um eine Live-Übertragung bei WERDER.TV. Aber jetzt, gut 24 Stunden vorher schon völlige Gewissheit? Das hatten wir doch schon im gestrigen Tagebuch. Inschallah! Was aber ganz bestimmt nicht passiert: Ein Rückflug über die Türkei mit einem Testspiel in Belek. Dieses Gerücht schwappte am Nachmittag zu uns herüber.
Eine Begebenheit bin ich noch schuldig. Die Einheit heute Morgen war gerade beendet, da gab es aufgeregte Rufe nach unserem Doc. Götz Dimanski, der neben Petri Pasanen am Spielfeldrand saß (Petri geht es nach seinen Magen/Darm-Problemen schon wieder besser). Er war sofort zur Stelle und musste dann glücklicherweise doch nicht eingreifen. Ein Fan hatte Kreislaufprobleme, rappelte sich dann aber selbst wieder auf. Es ist heiß in Dubai – heute Morgen 32 Grad. Kann man sich das in Deutschland überhaupt vorstellen?
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07.01.2010 20:24 |
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TL-Tagebuch Teil 5: Der große Jubel |
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Freitag, 08. Januar 2010, 12.00 Uhr (Ortszeit), Dubai
Es geschah völlig unvermittelt. Ein Gefühlsausbruch. Erst jubelten nur einzelne, dann griff die Freude auf alle über. Was heißt Freude? Enthusiasmus, eine Jubelorgie! Am Ende lagen sich mehr als zwanzig Spieler in den Armen und tanzten im Kreis. Fiktion? Nein, hier in Dubai geschehen, auf unserem Trainingsplatz, gestern war’s. Thomas Schaaf hatte eine besondere Übung angesetzt. Alle Spieler kompakt zusammen, sechs Bälle im Spiel für gleichzeitige Kopfballstafetten nach genauer Vorgabe. Weil das Ganze so mega kompliziert war, gab der Trainer leichten Herzens einen Anreiz: Klappt die Übung, sollte der Nachmittag frei sein. Am Ende stand der ultimative Jubel. Frei bekamen sie trotzdem nicht. Denn unsere Männer hatten zwar alles, wirklich alles gegeben, zur absoluten Perfektion reichte es aber einfach nicht. Da half nur eins: Ein Täuschungsmanöver. Vielleicht würde der Chef ja für einen klitzekleinen Moment nicht so genau hinsehen. Und so brach der Jubel los, als wenn das Unmögliche soeben vollbracht worden wäre. Ein schöner Versuch, leider erfolglos.
Es wird also weiter trainiert. Heute am Freitag zweimal, morgen, an unserem Rückreisetag, früh am Vormittag auch noch einmal. Das erwünschte zweite Spiel fällt trotz positiver Rückmeldungen während des gesamten gestrigen Tages doch aus. Kader, der Manager des Organisators „Dubai Sports Channel“, berichtete gestern Abend zerknirscht, dass der geplante Gegner Zamalek Kairo völlig überraschend und kurzfristig das Trainingslager in Dubai abgesagt habe. „Meine internationale Erfahrung hat mir irgendwie gesagt, dass das passieren würde“, nahm Klaus Allofs die Nachricht mit dem ihm eigenen Humor auf.
Die Information floss am Rande der Aufzeichnung einer TV-Show im Sportsender. Bayern und Werder vereint im Studio. Ein schönes Motiv, auch im Hinblick auf das Aufeinandertreffen am 23. Januar im Weser-Stadion. Viele Journalisten, die beide Klubs begleiten, waren bei dem Termin dabei. Große Neuigkeiten gab es nicht zu vernehmen. Aber staunen durften wir doch, wie professionell die Araber fernsehtechnisch ausgestattet sind, mit wie viel Liebe zum Detail sie die Sendung gestaltet haben und mit welch großem Wissen die beiden Moderatoren über die Vereine ausgestattet sind. Besonders die Vorliebe für Spitznamen fiel auf. Unser langer Abwehrspieler wurde immer wieder mit „Merte“ angesprochen. Vollständig ist der Name selbst für einen Araber ein ziemlicher Zungenbrecher. Und aus DFL Geschäftsführer Holger Hieronymus, der ebenfalls zu den Gästen zählte, wurde ganz einfach „Herr Holger“.
Eines ist sicher nach unserem ersten Aufenthalt in Dubai. Die Bekanntheit von Werder Bremen wird steigen. Und auch wenn wir morgen Richtung Bremen abheben, bleibt ein Stück Werder hier. Denn schon seit dem 1. November gibt es den ersten Werder Fanclub Dubai. Der Gründer heißt Thomas Walter, ist 42 Jahre alt, stammt aus Bremen und arbeitet seit eineinhalb Jahren hier in der Touristikbranche. Er besuchte uns am Trainingsplatz und verriet, dass er mit seiner grün-weißen Leidenschaft keineswegs allein dasteht. Ein Stuttgarter (ja, ein echter Schwabe!), ein Darmstädter, ein Kuwaiti und ein Zypriot sind bereits Mitglied geworden. Die Internationalisierung von Werder schreitet voran. Mit dieser erfreulichen Erkenntnis schließen wir das „Wintertrainingslager-Tagebuch“ 2010.
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08.01.2010 11:40 |
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