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Zum Ende der Seite springen Presseschau 13.11.2009
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Presseschau 13.11.2009 Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

„Nicht mit Psychologen vollstopfen“

Mehr Psychologen für die Bundesliga-Clubs? Dieses Thema, das als Folge des Selbstmords von Robert Enke hochkocht, betrachtet Thomas Schaaf mit gemischten Gefühlen. Im Interview schildert der 48-jährige Werder-Coach, wie die Bremer Profis betreut werden.


Nach dem tragischen Tod von Robert Enke wird von mehreren Seiten eine Verbesserung der psychologischen Betreuung in den Fußball-Clubs gefordert. Was halten Sie davon?

Wir beschäftigen uns bei Werder Bremen schon seit Jahren mit diesem Thema und haben dafür in Wilfried Sondag (Diplom-Sozialpädagoge und Systemischer Therapeut, Anm. d. Red.) einen Fachmann für den Profi-Bereich. Im Nachwuchsbereich ist Uwe Harttgen (Ex-Profi, Diplom-Psychologe und Leiter des Nachwuchszentrums, Anm. d. Red.) dafür zuständig. Wenn man glaubt, dass man so eine schlimme Sache wie mit Robert Enke durch noch mehr Betreuung verhindern kann, dann wird das doch durch die Aussagen von Frau Enke und anderen schon widerlegt. Es wurde eindeutig gesagt, dass die Krankheit erkannt war. Robert Enke wurde behandelt, seine Probleme wurden wahrgenommen. Und das nicht nur von Familienseite, sondern auch von behandelnden Ärzten, Psychotherapeuten. Für mich ist es nicht der richtige Ansatz, dass wir uns jetzt vollstopfen mit Psychologen.

Was dann?

Wir müssen feinfühlig sein. Und wir müssen unseren Berufszweig richtig definieren. Natürlich sind wir eine manchmal etwas rustikalere Sportart, in der es auch um Kampf und Einsatz geht. Da muss man hart sein, da muss man stark sein, weil jedes Zeichen von Schwäche dem anderen quasi einen Vorteil verschafft. Aber das ist nur das Sportliche. Denn wir sind trotzdem Teil der normalen Gesellschaft, in der es eben auch Dinge wie Depressionen gibt. Dem dürfen wir uns nicht verschließen.

Also müsste eine Akzeptanz für psychologische Hilfe geschaffen werden, damit es in den Medien und im Kollegenkreis nicht heißt: Guck mal, der muss auf die Couch!

Mit solchen Aussagen geht’s ja leider los. Nehmen wir das Beispiel Sebastian Deisler. Als er Probleme bekam, wurde das unterschwellig auch negativ begleitet. Da war von einem Sensibelchen oder anderen unschönen Dingen die Rede. Das müssen wir einfach unterlassen. Wir dürfen nicht irgendetwas abtun, sondern müssen sehr seriös damit umgehen und den Problemen auch die richtige Wertigkeit geben.

Muss das Tabu Depressionen dringend aufgebrochen werden?

Wir selbst, die Verantwortlichen, gehen schon sehr seriös damit um. Wir tun solche Dinge bei uns nicht ab. Wir haben uns den psychologischen Dingen schon sehr früh geöffnet.

Wie stark wird denn von den Werder-Profis das Angebot, mit Wilfried Sondag sprechen zu können, überhaupt angenommen?

Das Maß und die Anzahl sind nicht wichtig. Wichtig ist, dass es dieses Angebot gibt. Sie müssen als Club verdeutlichen: Junge, wenn du ein Problem hast, ist da jemand. Der ist ganz seriös, der hat mit dem sonstigen Geschehen nichts zu tun. Du musst keine Angst haben, dass da ein Chef oder eine Obrigkeit draufguckt.

Aber Sie als Trainer müssen doch Rückmeldungen bekommen, müssen doch wissen, was mit Ihren Spielern los ist.

Wenn es bedürfte, wenn wir eine Auffälligkeit hätten, dass einer extreme Probleme hat, dann würden wir eine Rückmeldung bekommen. Nicht in Form von Interna, das darf Wilfried Sondag auch gar nicht. Aber in Form der Meldung: Da ist ‘was.

Haben Sie als Trainer schon stark depressive oder sogar selbstmordgefährdete Spieler erlebt?

(seufzt) Da müsste ich jetzt mal länger überlegen. Es gab sicher mal den einen oder anderen, der Probleme hatte, mit dem Druck umzugehen.

Der Druck auf die Spieler scheint extrem gestiegen zu sein. Ist das Geschäft zu hart geworden?

Ich glaube, die Ausschläge sind extremer. Bevor früher jemand hochgejubelt wurde, musste er mindestens über Wochen gut gespielt haben. Heute reicht eine auffällige Leistung, und dann heißt es schon, das war superklasse. Da zählen ja nur die ganz großen Schlagzeilen. Genauso schnell geht’s aber auch nach unten. Versager und andere Schlagwörter, mit denen sofort jemand verdammt wird. Mit diesen Extremen muss man umgehen können.

Trauen sich betroffene Spieler überhaupt, Hilfe anzunehmen. Oder weigern sie sich, weil Sie es als Schwäche empfinden würden?

Das wäre schade. Es geht auch darum, zu erkennen, ob man an sich Dinge verbessern kann. Man sollte die Möglichkeit nicht auslassen, zu erörtern: Wie sehe ich mich, wie werde ich gesehen? Aber wenn wir jetzt einen jungen Spieler nehmen, müssen wir begreifen, dass wir eine andere Zeit haben. Der Anspruch der Jugend ist, von heute auf morgen am vollen Programm teilzunehmen und sofort alles zu haben. Das beinhaltet aber auch, dass sofort alle Einflüsse auf sie zukommen. Das müssen wir verstärkt mit einbeziehen. Ich denke, wir gehen sehr sorgfältig mit unseren jungen Spielern um.

Trotzdem sind auch bei Ihnen ganz junge Spieler schon Stars.

Sicher, der Sprung nach vorne kann trotzdem sehr schnell gehen. Beispiel Mesut Özil: Als er zu uns kam, wusste kaum jemand etwas von ihm. Nach eineinhalb Jahren ist er in aller Munde, ist die große Hoffnung für die WM. Das sind Quantensprünge. Und das macht das Ganze etwas schwieriger. Da müssen wir etwas sensibler werden.

Wie sehr spielt bei solchen jungen Stars die Angst mit, plötzlich abzustürzen?

Es kommt darauf an, was für ein Typ der jeweilige Spieler ist, wie sehr er sich Dinge zu Herzen nimmt. Der eine sagt, ist mir doch wurscht, wie ich dargestellt werde, ich lasse das nicht an mich heran. Der andere sagt, naja, Kritik kann mir schon weh tun. Der dritte unterscheidet, woher kommt die Kritik.

Kommen die Spieler mit Problemen – auch privaten und familiären Dingen – auf Sie zu?

Natürlich. Ich sage den Jungs ja auch, meine Tür ist immer offen. Es ist vollkommen wurscht, ob es sportlich oder privat ist. Der eine oder andere kommt eben, wenn er etwas Privates hat. Der eine oder andere sagt nichts, aber man merkt, dass ihn etwas bedrückt. Dann geht man auch hin und fragt, was los ist. Dann öffnet er sich. Ich bin aber nur ein Teil. Es gibt genauso die Möglichkeit mit Klaus Allofs oder den Co-Trainern zu sprechen, wo die Schwelle vielleicht nicht ganz so groß ist. Das Wichtigste ist, und das verdeutlichen wir allen neuen Spielern bei uns, auch im Nachwuchs: Es ist wurscht, was euch passiert, ihr habt jetzt noch jemanden dazu gewonnen, dem ihr euch anvertrauen könnt.

Stichwort Leistungsdruck: Wie viel muss sein, wann ist es zu viel?

Wir wissen alle, wie es in diesem Geschäft zugeht. Wenn ich als Nachwuchsspieler in den Profi-Bereich hineinwachse, weiß ich, worum es geht: Es geht um Leistung. Die Spieler bekommen früh vermittelt, dass andere vorbeiziehen, wenn sie nicht auf einem Top-Niveau sind. Aber es ist auch klar, dass wir niemanden im Regen stehen lassen.

Wieviel Härte darf sein, um Leistung herauszukitzeln.

Was ist hart?

Zum Beispiel nur einen 16er Kader zu benennen, obwohl 18 Spieler erlaubt sind und es noch weitere gesunde Profis gibt.

Das ist keine Definition von hart. Das ist eine Praxis, die umgesetzt wird, die das Geschäft hergibt. Ich muss einem Spieler schließlich aufzeigen, dass mehr von ihm erwartet wird. Das geht auf sehr vielfältige Weise. Ich kann ihn sehr hart trainieren, ich kann ihm sehr viel oder sehr wenig Beachtung geben – es gibt die ganze Palette. Aber – so etwas geschieht nicht von heute auf morgen. Bis dahin ist es immer ein längerer Prozess. Dabei kommt es auch darauf an, wie der Spieler auf die ersten Zeichen reagiert.

Sind Sie härter geworden?

Wir verändern uns ständig, die Zeiten ändern sich auch. Ich kann heute nicht mehr so arbeiten wie ich es vor zehn Jahren gemacht habe. Ich kann auch nicht mehr die Mannschaft, die wir früher hatten, mit der von heute vergleichen. Die Gesellschaft hat sich total verändert, und die Veränderungen treffen auch auf uns zu.

Sehen Sie in Robert Enke einen Einzelfall?

Wir alle hoffen, dass es einer bleibt. Aber natürlich kann keiner ausschließen, dass so etwas wieder passiert.


Von Carsten Sander und Björn Knips


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13.11.2009 10:53 Johannes80 ist offline E-Mail an Johannes80 senden Beiträge von Johannes80 suchen Nehmen Sie Johannes80 in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Johannes80 in Ihre Kontaktliste ein MSN Passport-Profil von Johannes80 anzeigen
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Pizarro zum Bayern-Doc Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Claudio Pizarro stürmte gestern Mittag so flott aus der Werder-Kabine zu seinem Auto, dass eigentlich alles bestens schien. Ist es aber nicht! Pizarros Fußprobleme wollen einfach nicht verschwinden. Seit fast drei Wochen ist der Torjäger schon außer Gefecht – nun soll Nationalmannschaftsarzt Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt helfen.

Bereits in den vergangenen Tagen stattete Pizarro dem Mediziner einen Besuch ab. Jetzt hat sich der Peruaner wieder auf dem Weg zum Teamarzt des FC Bayern gemacht. Bis Anfang der Woche soll Pizarro in München bleiben. Trainer Thomas Schaaf hofft, dass Pizarro noch rechtzeitig vor dem Bundesliga-Spiel in Freiburg (Samstag, 21. November) wieder ins Mannschaftstraining einsteigen kann. Sein Einsatz im Breisgau ist trotzdem stark gefährdet. „Das könnte knapp werden“, gestand Schaaf; „aber wir werden alles versuchen, damit es klappt.“

Denn Werder braucht Pizarro ganz dringend. Ohne den 31-Jährigen gab es in den beiden letzten Bundesliga-Spielen nur Unentschieden (2:2 in Nürnberg, 1:1 gegen Dortmund), der Torjäger wurde dabei schmerzlich vermisst.


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13.11.2009 10:54 Johannes80 ist offline E-Mail an Johannes80 senden Beiträge von Johannes80 suchen Nehmen Sie Johannes80 in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Johannes80 in Ihre Kontaktliste ein MSN Passport-Profil von Johannes80 anzeigen
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Nur Mertesacker verzichtet auf Training Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Die Nationalspieler sind zurück in Bremen – und bis auf Per Mertesacker standen sie gestern Morgen auch alle auf dem Trainingsplatz. So wie übrigens auch die anderen DFB-Akteure bei ihren jeweiligen Clubs.

Werder-Coach Thomas Schaaf hatte es seinen Auswahlkickern nach dem Selbstmord von Robert Enke und der Absage des Länderspiels morgen in Köln gegen Chile freigestellt, ob sie an den Einheiten in dieser Woche teilnehmen möchten. Tim Wiese, Mesut Özil, Marko Marin und Aaron Hunt übten zwar mit den Kollegen, baten aber darum, keine Interviews zum Thema Enke geben zu müssen.

„Jeder geht mit so einer Situation anders um. Es gibt kein Richtig oder Falsch. Der eine braucht Ruhe oder irgendeine Ablenkung fern-ab vom Fußball, der andere will sich im Training voll auspowern. Das muss man respektieren – und diese verschiedenen Möglichkeiten wollen wir unseren Spielern auch geben“, erklärte Coach Thomas Schaaf und fügte noch an: „Ich habe den Jungs gesagt: Ihr müsst keine Angst haben, ihr dürft im Training auch mal lachen.“

Für heute Morgen ist noch eine weitere Einheit angesetzt. Am Wochenende haben die Werder-Profis dann frei. Die Nationalspieler werden allerdings am Sonntag zur Trauerfeier für Robert Enke nach Hannover reisen und anschließend bei der Nationalmannschaft bleiben, die am Mittwoch in Gelsenkirchen ein Länderspiel gegen die Elfenbeinküste absolvieren wird.

Thomas Schaaf, Werder-Boss Klaus Allofs und Kapitän Torsten Frings wollen ebenfalls am Sonntag nach Hannover fahren, um Robert Enke in der AWD-Arena die letzte Ehre zu erweisen.


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13.11.2009 10:55 Johannes80 ist offline E-Mail an Johannes80 senden Beiträge von Johannes80 suchen Nehmen Sie Johannes80 in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Johannes80 in Ihre Kontaktliste ein MSN Passport-Profil von Johannes80 anzeigen
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Rätselraten um Pizarros Verletzung Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Seit knapp drei Wochen fällt Claudio Pizarro nun schon aus - und das mit einer Fußprellung. Jetzt sucht der Peruaner Rat bei Bayern-Arzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt. Bis Anfang der kommenden Woche will sich Pizarro in München behandeln lassen. "Wir wollen alle Optionen ziehen, um ihn möglichst schnell wieder im Einsatz zu haben. Dafür wird er jetzt seine Reha für eine Woche in München fortsetzen", sagte Cheftrainer Thomas Schaaf.

Der Einsatz von Pizarro im nächsten Bundesliga-Spiel gegen den SC Freiburg am 21. November ist fraglich. "Wir müssen abwarten", sagte Schaaf. Die Prellung erweist sich als deutlich hartnäckiger als angenommen. Pizarro hatte im Spiel gegen den VfL Bochum einen Schlag auf den Knöchel bekommen und muss seitdem pausieren. "Es ist noch nicht soviel besser geworden wie erwünscht. Deswegen fliege ich nach München", erklärte Pizarro.


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13.11.2009 18:46 Johannes80 ist offline E-Mail an Johannes80 senden Beiträge von Johannes80 suchen Nehmen Sie Johannes80 in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Johannes80 in Ihre Kontaktliste ein MSN Passport-Profil von Johannes80 anzeigen
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Werder-Fan Peter Munk erfindet den "Fischkopp" Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Peter Munk ist Werder-Fan. Klingt erst einmal profan, denn das sind viele, zugegeben. Aber der 41-jährige Göttinger ist ein besonderer Fan - und das nicht nur, weil er seit über 30 Jahren regelmäßig in der Ostkurve steht. Peter Munk ist der Erfinder des Fischkopfes, eines ungewöhnlichen Motivs von Fans für Fans, mit dem er dem Werder-Kult ein neues und vor allem frisches Gesicht verliehen hat. Inzwischen zeigt sogar der Verein Interesse an der Idee. 'Wir prüfen, ob wir das Motiv in den Fanartikel-Katalog aufnehmen', erklärt jetzt Werder-Sprecher Tino Polster.

Angefangen hat Munks Geschichte vor etwas über zwei Jahren mit der Geburtstagsfeier eines Bremer Freundes und der Suche nach einem passenden Geschenk. Etwas rund um den Fußball sollte es sein und rund um Werder, seinen Club. Nur was? Die Antwort kam damals aus der dritten Liga. 'Ich hatte immer schon Sympathien für kleinere Vereine', sagt Munk, besonders für den Hamburger Kiez-Club St. Pauli. Kaum ein anderer Verein hat Fan-Artikel mit einem derart hohen Kult-Charakter, 'und die Mannschaft hat definitiv die coolsten Shirts', findet der Fußball-Fan. Warum also nicht eine Pauli-Idee nehmen und modifizieren?

Munk entschied sich für das Totenkopf-Motiv einer Piratenflagge - nur dass er den blanken Schädel durch den Kopf eines Fisches ersetzte und die sich kreuzenden Knochen durch Gräten. 'Das passt ganz gut, schließlich nennen sie uns Bremer Fans ja immer Fischköppe', findet der gelernte Hotelfachmann. Unter das neu entworfene Logo setzte der 41-Jährige den Schriftzug 'Werder' und druckte für die Gäste der Geburtstagsfeier 20 T-Shirts. Und damit nahmen die Dinge ihren Lauf.

'Schon auf der Party gab es die ersten Bestellungen', sagt der Werder-Fan, den die enorme Resonanz gelinde gesagt überraschte. Shirt um Shirt ging in Auftrag, Munk ersann den passenden Markennamen 'Fishirts' und entschloss sich, seinen kultigen Fanartikel auch einem bekannten Bremer Szeneladen anzubieten. Auch dort rannte er mit seinem Fischkopf-Motiv offene Türen ein. Doch mit dem Erfolg kamen für den Göttinger Werder-Fan auch die Fragen - vor allem die eine große: die nach den Markenrechten. 'Ich hatte keine Ahnung, ob der Begriff Werder geschützt ist', sagt Munk. 'Denn eigentlich bedeutet Werder ja erst einmal nichts anderes als Flussinsel.'

Stimmt zwar, aber 'in Zusammenhang mit Fußball und Sportkleidung ist der Begriff Werder genauso geschützt wie die grün-weiße Raute', sagt Werder-Sprecher Tino Polster. Und diesen Schutz müsse der Verein auch durchsetzen, 'ganz gleich, wie gut eine Idee auch sein mag'. Gleichwohl hagele es in einem Fall wie diesem nicht gleich eine Abmahnung, sagt Tino Polster. 'So wollen wir mit unseren Fans natürlich nicht umgehen.'

Peter Munk musste dennoch reagieren. Er änderte kurzerhand das Konzept - 'ich will ja schließlich keinen Ärger mit meinem Club bekommen' -, ersetzte auf seinen Shirts den Schriftzug 'Werder' einfach durch 'Bremen' und entwickelte seine Idee weiter. Neue Motive kamen hinzu mit Schriftzügen wie 'Ostkurve', 'Teufelskerl' oder 'Gegen Gegentore'. Schließlich wurde sogar Fußball-Fachmann Arnd Zeigler auf die Shirts mit Kultcharakter aufmerksam und moderierte einige Folgen seiner WDR-Fernsehsendung 'Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs' im Fishirt.

Der ungewöhnliche Fan-Artikel findet selbst immer mehr Fans, und scheinbar sind auch bei Werder einige der Verantwortlichen dem Charme der Fischkopf-Idee erlegen. 'Für uns ist das Thema noch nicht vom Tisch', sagt Vereins-Sprecher Polster. Der Club überlege derzeit, ob das Fischkopf-Motiv zu Werder passe und eine Zusammenarbeit mit Peter Munk möglich sei. Wenn es tatsächlich dazu kommt, schließt sich für den 41-jährigen Fischkopf-Erfinder der Kreis. Denn dann dürfte er auch wieder unter seinem Gräten-Logo prangen, der Name des Teams, das den Göttinger Peter Munk immer wieder in die Hansestadt zieht und dem er seit über 30 Jahren aus der Ostkurve zujubelt: Werder Bremen.

Von Arno Schupp


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13.11.2009 18:46 Johannes80 ist offline E-Mail an Johannes80 senden Beiträge von Johannes80 suchen Nehmen Sie Johannes80 in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Johannes80 in Ihre Kontaktliste ein MSN Passport-Profil von Johannes80 anzeigen
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