Presseschau 03.10.2009 |
Johannes80
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Allofs und Schaaf stellen sich hinter Frings
Torsten Frings hatte gut gespielt gegen Bilbao. Auch in den Wochen davor. Er war fast immer einer der besten Werderaner. Da war es also klar, dass ihn gestern Bundestrainer Joachim Löw... nicht für das DFB-Aufgebot berief? Am 10. Oktober spielt Deutschland in Moskau gegen Russland und darf dabei nicht verlieren. Sonst wird es nach Lage der Dinge nichts mit der direkten WM-Qualifikation für Südafrika. Am 14. Oktober, im letzten Gruppenspiel trifft Deutschland in Hamburg auf Finnland.
Noch im Sommer 2008, während der EM, war Löw nicht müde geworden, die Wichtigkeit des jetzigen Werder-Kapitäns Torsten Frings für das DFB-Team herauszustellen. Seitdem ist jedoch eine Menge passiert. Löw leitete einen Umbruch ein, setzte in der defensiven Mittelfeldzentrale mehr auf den Stuttgarter Thomas Hitzlsperger und den Leverkusener Simon Rolfes. Es mündete in einer öffentlich ausgetragenen Auseinandersetzung und einer Rüge für Frings. Zuletzt hatte Löw dem Werderaner aber wieder Hoffnung gemacht, ehe er ihn gestern negierte.
Thomas Schaaf kann das nicht verstehen. Werders Trainer wollte zwar gestern kein neues Öl ins Feuer gießen und verwies auf seine Löw-kritischen Aussagen vor einem Monat. An dem Standpunkt hätte sich nichts geändert. Löw wurde gestern so zitiert: „Falls ich den Torsten gar nicht mehr möchte, dann sage ich ihm das direkt, und dann ist das Thema erledigt. Bei ihm lege ich in physischer Hinsicht einen hohen Maßstab an, wenn er den nicht erreicht, dann wird es problematisch.“ Gegen die offensiv stark besetzten Russen sieht Löw auf der enorm wichtigen Sechser-Position Thomas Hitzlsperger, Simon Rolfes oder Sami Khedira als kompromisslose „Abräum-Partner“ neben Michael Ballack im Vorteil.
Wiese, Mertesacker, Özil und Marin dabei
Klaus Allofs vertritt einen ähnlichen Standpunkt wie Thomas Schaaf. Der Werder-Chef ist aber weiterhin davon überzeugt, dass Frings bei der WM in Südafrika spielen wird. „Das Allerwichtigste ist die Weltmeisterschaft. Darauf muss Torsten hinarbeiten. Man braucht dort Leute, die erfahren sind und die gut in Form sind. Erfahren ist Torsten, und wenn er in Form ist, dann ist es meine Überzeugung, dass er dabei ist im nächsten Sommer.“ Torsten Frings mochte sich zu dem Thema gestern nicht öffentlich äußern und wehrte alle Nachfragen der Reporter vor der Kabine ab.
Im Gegensatz zum Werder-Kapitän nominierte Löw gestern wie erwartet die Werderaner Per Mertesacker, Mesut Özil, Marko Marin und Tim Wiese. Einziger Neuling im DFB-Aufgebot ist der Hamburger Verteidiger Jérome Boateng.
Von Olaf Dorow
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03.10.2009 17:43 |
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Johannes80
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Am Freitag hat Thomas Schaaf gesagt: „Die Mannschaft geht ihren Weg.“ Das war total langweilig. Werders Trainer hat diesen Satz in den letzten zehn Jahren so oft gesagt wie andere Bremer den Satz: „Es regnet.“ Aber hat Schaaf den Langweiler-Satz in letzter Zeit eigentlich oft benutzt? Hat er nicht. In letzter Zeit war die Mannschaft ein bisschen stehen geblieben auf ihrem Weg, in der Liga war sie sogar vom Weg abgekommen.
Legt man Werder unter die Lupe, war Schaafs Aussage gestern Mittag auf der Pressekonferenz überhaupt nicht langweilig. Sie war total interessant. Denn wenn Schaaf meint, dass die Mannschaft ihren Weg geht, dann riecht das nach der guten alten (Schaaf)-Zeit. Riecht nach einer Zeit, in der Werder oft gewann und selten verlor. Riecht nach einer Elf, die fünfmal in Folge zur Königsklasse gehörte. In den letzten elf Spielen hat Werder nicht verloren. Dabei ist die gute neue Zeit gar nicht so wie die gute alte Zeit. Werder ist weniger eine aufregende und mehr eine dominante Mannschaft.
Eher Erfolg als Spektakel, eher Hirn als Herz. Eher eine gut spielende Mannschaft und nicht nur eine Mannschaft mit guten Spielern. „Wir sind als Mannschaft gewachsen“, lobte Kapitän Torsten Frings nach dem feinen 3:1 in der Europa League gegen Bilbao. Trotz großer Erfolge hatten Kritiker in den letzten Jahren ausreichend Argumente gefunden, der Mannschaft einen gewissen Stillstand zu attestieren. Im dritten Jahr Diego schmierten die Werderaner in der Liga ab, ihr Fußball ließ sich zu leicht ausrechnen, die Abhängigkeit von Diego war nicht kleiner geworden. Werder war sieben Jahre lang viel abhängiger von einem einzigen Spieler als jetzt. Erst von Micoud, dann von Diego. Inzwischen gibt es einen ganzen Sack voll kleiner Diegos.
Mesut Özil, Aaron Hunt und Marko Marin kombinierten in der ersten Halbzeit gegen Bilbao so prächtig miteinander, dass man schon fast von einem grün-weißen Ballett sprechen wollte. Natürlich gilt es abzuziehen, dass Bilbao aus unerfindlichen Gründen die Zweikämpfe scheute und offenbar vor Özil/Hunt/Marin erstarrte, als handele es sich um Zidane/Messi/Ronaldo. Trotzdem war es schön. Schaaf schwelgte nur deswegen nicht mit, weil er sich ja sonst selbst untreu hätte werden müssen. Er achtet nämlich in schlechten Zeiten darauf, dass nicht alles nur schlecht war, also musste er auch in guten (Halb-)zeiten wie am Donnerstagabend darauf achten, dass nicht alles gut war.
Er sprach am Freitag also eine brenzlige Situation an, erwähnte, dass der Bilbao-Stürmer Toquero zum Glück über den Ball gehauen hätte. Schaafs Antwortsatz auf die Frage, ob er sich den perfekten Werder-Fußball so vorstellt wie den jener angesprochenen ersten Halbzeit: „Nee, das muss noch besser werden.“ Aber was ist eine Toquero-Chance gegen all das Gute, was Werder zustande gebracht hatte? Aaron Hunt traf schon wieder und spielte großartig, Mesut Özil ist sowieso ein großartiger Kicker.
Werder setzte seine Nadelstiche am Donnerstag so ökonomisch und so pointiert ein, dass die Elf in dieser Halbzeit mehr wie Chelsea wirkte als wie Werder. Werder hat einen der momentan torgefährlichsten Verteidiger Europas. Naldo. Werder rennt nicht mehr ins offene Messer, Werder hat eine ganz gut funktionierende Defensive. Und Werder hat wieder einen Sturm. Claudio Pizarro und Marko Marin ergänzen sich, wie jeder Trainer es gern hat. Zusammen liefern sie alle Qualitäten, die ein guter Sturm braucht. Schnelligkeit, Schlitzohrigkeit, Kopfballstärke, Fummelstärke. Gemeinsam mit Özil und Hunt spielen sie in einer Liga, in der sich nicht so viele Bundesliga-Profis tummeln. Man muss Werder jetzt nicht gleich zum kommenden Deutschen Meister machen, aber wenn damals in Stuttgart Balakow, Bobic und Elber ein magisches Dreieck genannt werden durften, dann darf man Özil/Hunt/Pizarro/Marin auch magisches Viereck nennen. Morgen spielt Werder in Stuttgart. Das Dreieck gibt es nicht mehr. Das Viereck schon.
Von Olaf Dorow
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03.10.2009 17:44 |
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Werder II jubelt dank Oehrl gegen Dresden |
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Am Tag der deutschen Einheit verteilte Werder Bremen II keine Gastgeschenke. Die Mannschaft von Trainer Thomas Wolter siegte durch zwei Treffer von Torsten Oehrl 2:0 (1:0) gegen Dynamo Dresden.
Durch den vierten Saisonsieg kletterte Werder von einem Abstiegsrang auf Platz 15 der Tabelle, Dresden hingegen rutschte auf Rang 18 ab.
Oehrl, der am Donnerstag noch einige Minuten beim 3:1 der ersten Mannschaft gegen Athletic Bilbao in der Europa League ran durfte, traf zunächst nach toller Vorarbeit von seinem Sturmpartner Pascal Testroet zum 1:0 (20.), kurz nach der Pause verwandelte er einem an ihm selbst verursachten Foulelfmeter sicher zum Endstand ( 48 ).
Von Ben Binkle
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03.10.2009 17:45 |
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Nächster Werder-Kraftakt in Stuttgart |
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Noch ein Mal ist Werder gefordert, dann kommt die Länderspielpause und bietet Zeit, mal durchzuatmen. Personell kommt sie zur richtigen Zeit, sportlich brauchen die Bremer derzeit sicher keine Auszeit: Die Formkurve zeigt halbwegs steil nach oben, spielerisch wird das junge Team von englischer Woche zu englischer Woche besser. Die Mannschaft reift, nennt das Trainer Thomas Schaaf.
Das Spiel beim VfB Stuttgart am Sonntag (15.30 Uhr im Liveticker) ist das siebte Pflichtspiel binnen 21 Tagen. Ein Kraftakt, den Werder sportlich bislang nahezu fehlerfrei meisterte: Vier Siege, zwei torlose Unentschieden, perfekte Ausbeute in der Europa League und auch im DFB-Pokal eine Runde weiter. Überhaupt ist Bremen seit elf Pflichtspielen unbesiegt. Da gibt es nichts zu Meckern.
Werder blickt mit Schrecken zurück
Personell allerdings haben die drei englischen Wochen im ohnehin nicht gerade breiten Kader der Grün-Weißen deutlich Spuren hinterlassen. Tim Borowski und Sebastian Boenisch fallen mit ihren Verletzungen an Rücken und Oberschenkel sein Wochenbeginn aus, werden auch bei den Schwaben am Sonntag nicht spielen. Sebastian Prödl, Daniel Jensen und Hugo Almeida sind noch nicht wieder fit. Und kleinere Blessuren beklagten zuletzt auch Torsten Frings, Petri Pasanen und Clemens Fritz, auch ihnen wird die Pause sicher gut tun. Wobei das nur für die momentanen Ex-Nationalspieler Frings und Fritz gilt - der Finne Pasanen muss für sein Land in der WM-Qualifikation ran.
Noch einmal muss Werder aber die volle Leistung aus dem strapazierten 17-Mann-Kader holen: Beim VfB Stuttgart wartet eine traditionell schwere Aufgabe auf die Bremer. Ein Blick zurück macht wenig Freude. Vor auf den Tag genau einem Jahr hieß es 1:4 im Gottlieb-Daimler-Stadion, eine Saison zuvor sogar 3:6, davor dann wieder 1:4. Die Fans kamen immer auf ihre Kosten, zumindest die vom VfB.
Wiese will seine Serie ausbauen, Cacau seine stoppen
Mario Gomez, der in diesen Spielen allein vier Mal traf, drückte es so aus: Er spiele immer sehr gerne gegen Werder Bremen, da bekomme man eben viele Torchancen. Mittlerweile bekommt Nationalstürmer Gomez seine Chancen mehr oder weniger bei Bayern München. Diese Sorge ist Werder los und auch die übrigen Vorzeichen sind andere: Weder der VfB, noch Bremen steht in der laufenden Spielzeit für bedingungslose Offensive. "Die Situation ist eine andere. Wir blicken nicht zurück", sagt dann auch Schaaf.
Neun Mal trafen die Schwaben bislang, Werder immerhin drei Mal häufiger. Dafür gehört Werder mit nur sechs Gegentoren (zumindest eines davon geht auf Gomez' Konto) zu den defensivstärksten Mannschaften der Liga. Seit 439 Bundesliga-Minuten ist Tim Wiese ohne Gegentor, seit 462 Saison-Minuten wartet Stuttgarts Nationalstürmer Cacau auf ein Tor. Am 27. August 2005 endete ein Duell beider Teams 0:0, seitdem fielen immer mindestens vier Tore.
Hunt und Özil harmonieren prächtig
Das mit den Toren funktionierte bei Werder in der letzten Woche schon wieder besser: Nach zwei Nullnummern gegen Hannover und Leverkusen gab es drei Treffer gegen Mainz und drei weitere gegen Bilbao. Eine spielerische Steigerung war dabei deutlich zu erkennen. Mesut Özil ist wieder am Ball und zeigt keine Spuren einer Verletzungspause, Aaron Hunt "holt sich sein Selbstvertrauen zurück", wie es Kapitän Frings ausdrückt - und das tut Werders Nummer 14 eindrucksvoll. Drei Mal in Serie schoss er das wichtige 1:0, harmoniert zudem bestens mit Özil, Marko Marin und Claudio Pizarro.
So wird Trainer Schaaf gegen die Schwaben wohl die gleiche Startelf bringen, die schon gegen Bilbao überzeugte und stark aufspielte. Wesentlich mehr Optionen bleiben auch nicht. Peter Niemeyer, Reservist für das Mittelfeld, konnte sich bei seinem Vier-Minuten-Einsatz bis zu seinem Platzverweis jedenfalls nicht nachhaltig für höhre Aufgaben empfehlen.
Zum Wiedersehen mit dem EX-Bremer und Doublegewinner 2004, Ludovic Magnin, kommt es zumindest auf dem Platz nicht. Der Schweizer in Diensten des VfB fällt mit einem Muskelfaserriss im Oberschenkel weiter aus. Wieder eine Sorge weniger: Denn auch Magnin war an drei VfB-Toren gegen Werder in den letzten Heimspielen direkt beteiligt, eines schoss er dabei selber.
Von Ben Binkle
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03.10.2009 17:45 |
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