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Zum Ende der Seite springen 1:5 in Wolfsburg: Werder unterliegt dem neuen Meister
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1:5 in Wolfsburg: Werder unterliegt dem neuen Meister Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Das war deutlich! Mit 1:5 (1:3) verlor Werder Bremen am letzten Bundesliga-Spieltag beim VfL Wolfsburg, der damit die Deutsche Meisterschaft feiert. Und meisterlich spielte der VfL auch, fügte den Bremern durch die Treffer von Misimovic (6.), Graftie (15., 56.) und Dzeko (74.) bei einem Eigentor von Sebastian Prödl (26.) die höchste Niederlage in dieser Spielzeit zu. Werder konnte durch das 12. Saisontor von Diego (31.) nur vorübergehend verkürzen.

Drei Tage nach der bitteren Finalniederlage im Uefa-Cup änderte Cheftrainer Thomas Schaaf seine Mannschaft auf vier Positionen. Diego und Hugo Almeida, beide in Istanbul gesperrt, standen ebenso in der Startelf wie Petri Pasanen und Aaron Hunt. Sie ersetzten Sebastian Boenisch, Peter Niemeyer, Mesut Özil und Markus Rosenberg.

Schneller Rückstand

Die ausverkaufte Volkswagen-Arena war von Beginn an auf Party eingestellt. Und die Wolfsburger Spieler wollten offenbar so schnell wie möglich mitfeiern. Es dauerte nur sechs Minuten, ehe es erstmals soweit war. Pasanen verlor den Ball am linken Strafraumeck an Hasebe, der ihn flach vors Tor brachte. Ein Abwehrversuch von Sebastian Prödl landete vor den Füßen von Misimovic, der die Kugel kompromisslos unter die Latte schoss. Das Stadion kochte noch mehr, als Wolfsburgs bester Torjäger Grafite nur neun Minuten später das 2:0 nachlegte. Gentner passte von der linken Seite an den Fünfmeterraum, wo Grafite schneller am Ball war als Prödl und ihn vorbei an Tim Wiese ins Netz spitzelte.

Prödl im Pech

Werder hatte in dieser Anfangsphase zwar mehr Ballbesitz, spielte mitunter ansehnlich mit, blieb aber gänzlich ohne Fortune. So auch in der 25. Minute, als Frank Baumann nach schönem Pass von Diego im Strafraum Barzagli aussteigen ließ, im Abschluss aber knapp verzog. Vor allem einer hatte das Pech gepachtet: Innenverteidiger Sebastian Prödl, der in der 26. Minute mit einem Eigentor für das 0:3 aus Bremer Sicht sorgte. Zunächst verlor Naldo das brasilianische Duell mit Grafite, der den Ball zu seinem Sturmpartner Dzeko passen wollte. Doch da kam die Kugel nicht an: Prödl rutschte dazwischen und fälschte unglücklich ins eigene Tor ab.

Drohte hier etwa ein Debakel für Werder? Die Grün-Weißen gaben selbst die Antwort, wollten nicht nur schmückendes Beiwerk der VfL-Meisterparty sein. Nach tollem Zusammenspiel mit Claudio Pizarro, der den Ball per Hacke weiterleitete, traf Diego zum 1:3. Und auch das Tor war sehenswert: Werders Nummer zehn zog gegen drei Wolfsburger unwiderstehlich in den Strafraum und schob den Ball unter Torwart Benaglio hindurch in den Kasten – sein zwölftes Saisontor. Es sollte jedoch auch der letzte Bremer Treffer in dieser Bundesliga-Spielzeit bleiben. Denn obwohl die Gäste bis zur Pause nun die bessere Mannschaft waren, konnten sie den Rückstand nicht weiter verkürzen. Auch, weil Aaron Hunt nach einem herrlich gelupften Pass von Naldo allein vor Benaglio mit einem technisch hochwertigen Volleyschuss nur die Latte traf (43.).

Auch nach der Halbzeit war Werder zunächst gefährlicher. Naldo zwang Benaglio per Freistoß zur ersten spektakulären Parade (47.), Pizarro prüfte den Wolfsburger Schlussmann aus kürzerer Distanz (49.). Eindeutig effektiver war der VfL: Eine Freistoßflanke von Misimovic landete bei Grafite, der aus kurzer Distanz zum 4:1 einköpfte – nach 56 Minuten war das Spiel und damit auch die Meisterschaft faktisch gelaufen.

Werder gibt sich nicht auf

Das wussten natürlich auch die Bremer, die trotzdem weiter nach vorne spielten und sich ihrem Schicksal bis zuletzt nicht kampflos ergeben wollten. Diego scheiterte per Freistoß knapp (61.), Pizarro ebenso haarscharf an Benaglio (73.). Die Wolfsburger, die ihrerseits ebenfalls zu einigen weiteren Chancen kamen, blieben im Abschluss weiterhin besser. Wenige Sekunden nach der vergebenen Pizarro-Chance schloss Dzeko einen Konter über den starken Gentner mit dem 5:1 ab.

Ärgerlich, aber dabei blieb es. Bemühte, aber letztlich auch müde Werderaner gratulierten dem VfL Wolfsburg fair zur verdienten, ersten Deutschen Meisterschaft. Und hoffen, dass sie in einer Woche nach dem Pokalfinale in Berlin selbst einen Titel bejubeln dürfen.

von Kevin Kohues

VfL Wolfsburg – Werder Bremen 5:1 (3:1)

VfL Wolfsburg: Benaglio - Hasebe (55. Pekarik), Madlung (72. Simunek), Barzagli, Schäfer - Josué - Riether (83. Schindzielorz), Gentner - Misimovic - Grafite, Dzeko

Werder Bremen: Wiese - Fritz, Prödl, Naldo, Pasanen (61. Boenisch) - Baumann (72. Niemeyer) - Frings, Hunt (62. Özil) - Diego - Pizarro, Almeida; auf der Bank: Vander, Tosic, Tziolis, Harnik

Tore: 1:0 Misimovic (6.), 2:0 Grafite (15.), 3:0 Prödl (26., Eigentor), 3:1 Diego (31.), 4:1 Grafite (56.), 5:1 Dzeko (74.)

Schiedsrichter: Kinhöfer (Herne)

Volkswagen-Arena: 30.000 Zuschauer (ausverkauft)

Gelbe Karten: keine


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Themenstarter Thema begonnen von Johannes80
Platte Bremer sahen wieder den Gegner feiern Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Unterschiedlicher hätten die letzten Sekunden der Bundesligasaison für die beiden norddeutschen Klubs in der Volkswagen-Arena nicht ablaufen können. Während die Wolfsburger, der neue Deutsche Meister, gemeinsam mit ihrem Publikum die Sekunden herunterzählten, mussten sich die Werder-Profis um ihren verletzten Teamkollegen Sebastian Boenisch kümmern, der acht Sekunden vor dem Bundesliga-Ende umknickte und sich am Boden vor Schmerzen krümmte. "Er ist richtig böse umgeknickt", so die Beobachtung von Cheftrainer Thomas Schaaf.

1:5 beim neuen Deutschen Meister, wieder ein jubelnder, mit Trophäe dekorierter Gegner nach dem Spiel. "Das wollten wir auf jeden Fall vermeiden. Das war ein Grund mehr, hier richtig Gas zu geben, denn das ist alles andere als schön, zum zweiten Mal in vier Tagen den Gegner so jubeln zu sehen. Das waren zwei Nackenschläge. Wir wollten die Partie auf keinen Fall herschenken und ich denke, man kann uns diesen Vorwurf auch nicht machen", so Mannschaftskapitän Frank Baumann nach dem Spiel.

Dennoch bleibt die Enttäuschung über die hohe Niederlage. "Wir lagen schon 0:2 zurück, als wir vor der Pause besser ins Spiel kamen. Wir hatten Möglichkeiten zum Anschlusstreffer, sind dann aber eiskalt ausgekontert worden, so wie fast alle Teams hier. Dennoch muss man festhalten, dass es ein ganz schelchtes Spiel von uns war", sagte Baumann, dessen Spielanalyse sich mit der von Cheftrainer Thomas Schaaf vergleichen ließ. Der Bremer Coach war entsprechend unzufrieden mit dem Auftritt. "Ein 1:5 muss nicht sein, das wünscht sich keiner. Bevor wir richtig auf dem Platz waren, stand es schon 0:3. Danach haben wir mitgespielt und selbst noch Chancen auf das 2:3 gehabt. Wenn wir das erzielt hätten, wäre es noch einmal interessant geworden. Doch leider haben wir anders als der VfL unsere Chancen nicht genutzt." Geschäftsführer Klaus Allofs fügte an: "Wir wollten hier bestehen, doch das geht eben nur, wenn man gedanklich schnell und bissig in den Zweikämpfen ist. Doch das war bei uns heute nicht so. Dass man gegen ein Team wie Wolfsburg nach so einem Rückstand nicht wieder zurückkommt, ist normal. Wir spielen gut, wenn wir alle Dinge, die der Trainer ausgibt, auch umsetzen. Aber wenn das nicht so ist, wird es gerade gegen Spieler wie Grafite und Dzeko schwer."

Vorwürfe der Wettbewerbsverzerrung, wies Klaus Allofs mit guten Argumenten zurück. "Hier in diesem Stadion ist jedes Team in dieser Saison angetreten, jeder hatte die Möglichkeit hier drei Punkte zu holen und keinem ist es gelungen. Deswegen wird uns auch keiner diese Niederlage zum Vorwurf machen. Wir haben nichts hergeschenkt, sondern hatten unter den Folgen der letzten Tage und Wochen zu leiden. Die Anstrengungen haben Spuren hinterlassen."

Trotz seines verständlichen Ärgers lagen auch für Thomas Schaaf die Gründe für die Niederlage auf der Hand. "Diese Schwäche hatte nichts mit Schonung für das Finale zu tun. Das war heute das 54. Pflichtspiel der Saison. Wir waren in den letzten Wochen alle drei Tage im Einsatz. Und auch heute haben wir wieder viel Kraft gelassen, weil wir auch heute weite Wege gegangen sind. Unsere fehlende Effektivität hat auch etwas mit fehlender Frische zu tun."

Da fehlende Frische auch bei der Verarbeitung der Niederlage und bei der Fehleranalyse wenig hilfreich ist, gab der Coach der ganzen Mannschaft nun zwei Tage frei. "Heute wird sie nichts mehr von mir hören. Jetzt geht es in erster Linie um Erholung und darum, die Köpfe frei zu bekommen. Am Dienstagmorgen geht es dann weiter."

aus Wolfsburg berichten Michael Rudolph und Christoph Muxfeldt


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Glückwünsche an Wolfsburg, volle Konzentration für Berlin Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Der VfL Wolfsburg ist der verdiente Meister 2009. Das war die einhellige Meinung der Bremer, die sich nach dem Schlusspfiff als faire Verlierer präsentierten und dem neuen Champion gratulierten. "Glückwünsche an den VfL Wolfsburg für eine fantastische Saison. Sie haben tolle Spiele gezeigt, attraktiven Offensiv-Fußball gespielt. Sie haben viele Tore geschossen und bis zum Schluss für ihr großes Ziel gearbeitet. Das war eine sehr beachtenswerte Leistung", so Cheftrainer Thomas Schaaf. Mannschaftskapitän Frank Baumann fügte an: "Wolfsburg hat den Titel absolut verdient. Sie haben eine sehr, sehr gute Serie hingelegt und in der Rückrunde alles in Grund und Boden gespielt. Sie haben ihren Lauf ausgenutzt und die große Chance, die sich ihnen geboten hat, genutzt."

Für Werder gilt es nun, den Wolfsburger Jubelszenen eigene folgen zu lassen. Sieben Tage bleiben nun Zeit, sich auf den eigenen großen Höhepunkt vorzubereiten: Das Pokalfinale in Berlin! Grund genug für Frank Baumann nach einer Regenerationsphase in den kommenden zwei Tagen, noch einmal alles wieder voll hochzufahren. "Wir haben ein großes Ziel vor Augen und es gibt keinen Grund in Depressionen zu verfallen. Ich bin sicher, dass diese Mannschaft am kommenden Samstag noch einmal alles aus sich rausholen wird. Wir können dort der Saison einen richtig guten Abschluss geben. Wir können nach fünf Jahren wieder einen Titel holen. Doch dafür müssen wir jetzt alles andere ausblenden", so der Kapitän.

aus Wolfsburg berichten Michael Rudolph und Christoph Muxfeldt


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