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Zum Ende der Seite springen Rückkehr: Enttäuschung schnell in Motivation umwandeln
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Rückkehr: Enttäuschung schnell in Motivation umwandeln Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Den Trost der Fans gab es am Bremer Flughafen. Mehrere Hundert Anhänger hatten dort ausgeharrt bis die Maschine mit den Werder-Profis endlich landete. Sie spendeten Beifall und riefen „Berlin, Berlin! Wir fahren nach Berlin!“ Mit etwas mehr als einer Stunde Verspätung setzte der Flieger auf. Im Rumpf die Mannschaft, die von Geschäftsführer Klaus Allofs noch für diesen Tag eingeräumt bekam, der verpassten Chance, sich in die Werder-Geschichtsbücher einzuschreiben, hinterher zu trauern, sich dann aber noch einmal auf die beiden letzten Spiele der Saison konzentrieren soll. „Heute darf jeder noch enttäuscht sein, heute können sich alle etwas hängen lassen und leiden, aber bereits am Freitag müssen wird uns wieder voll konzentrieren. Zwei wichtige Aufgaben warten noch“, so der Geschäftsführer, der als erster wieder den Blick nach vorn richtete. „Die Partie gegen den VfL Wolfsburg wird sehr, sehr schwer für uns, ist aber auch von einiger Bedeutung. Das wird keine Ausflugsfahrt für uns.“

Für den Endspurt im dramatischen Bundesliga-Finale forderte Allofs eine konzentrierte Leistung des ganzen Teams ein, wies aber auch auf die Außenseiter-Rolle der Grün-Weißen hin. „Es war doch heute so, dass die Wolfsburger während unseres Spiels auf der Couch gesessen haben und die Füße hochlegen konnten. Als das Spiel dann in die Verlängerung ging, haben sie sich die Hände gerieben.“ Auch Cheftrainer Thomas Schaaf fokussierte am Morgen nach dem Finale schon wieder die nächsten Spiele an. „Die Enttäuschung, der Frust darf nur kurzfristig sein. Wir haben es selbst wieder in der Hand diese Gemütsstimmung zu verändern. Auf die nächsten beiden Partien werden wieder sehr viele schauen. Die Saison ist noch nicht zu Ende.“

Der Trainer weiß, wie schwierig die obkjektive Einschätzung der Situation nach einem verlorenen Finale für die Spieler fällt, dennoch forderte er auf, auch die positiven Dinge zu verinnerlichen. „Wir standen in einem Finale, in das sehr viele Topteams in Europa gerne eingezogen wären. Wir haben einen langen Weg dorthin zurückgelegt und können darauf stolz sein. Unterm Strich ist es eine positive Bilanz, doch damit kann man natürlich heute noch keinen Spieler trösten. Dafür ist die Enttäuschung noch zu frisch.“

Zu den Punkten, an denen sich die Mannschaft aufrichten kann, gehört auch die leichte Entspannung der Personalsituation. Die Sperren für Diego und Hugo Almeida sind vorüber, beide können nun noch in beiden Partien zum Einsatz kommen. Damit stehen Cheftrainer Thomas Schaaf zwei erfahrene Alternativen zur Verfügung. Außerdem könnte der Kader durch die Erfahrung in Istanbul weiter reifen und die die Erkenntnisse schon n den nächsten Tagen für sich nutzen. Mannschaftskapitän Frank Baumann dazu: „Wir haben sehr viele junge Spieler in unseren Reihen, die so eine Finalerfahrung noch nie gemacht hatten. Jetzt wissen sie wie es ist und können sich vielleicht noch besser darauf einstellen. Sie werden wieder ihre Chancen bekommen und es dann besser machen.“

Im zweiten Werder-Finale in Berlin wollen sich alle Grün-Weißen steigern. Torhüter Tim Wiese gab das Motto aus: „Jeder muss dann noch eine Schippe drauflegen, dann holen wir uns den Titel.“ Richtig heiß auf die nächsten Partien ist Diego: „Die Mannschaft hat am Mittwoch gekämpft, doch es ist auch klar, dass mit Merte, Hugo und mir drei wichtige Spieler gefehlt haben. Zumindest kommen jetzt Hugo und ich zurück. Wir wollen das zweite Finale unbedingt gewinnen.“

Auch wirtschaftlich wäre das eine riesiger Vorteil. „Die schlimmste Konsequenz an der Niederlage in Istanbul, ist doch dass wir noch nicht für den europäischen Wettbewerb qualifiziert sind. Das können wir in Berlin ändern. Und genau das ist doch gut für uns. Wir bekommen in so kurzer Zeit die Möglichkeit, wieder einen Höhepunkt anzugehen und unser Ziel doch noch zu erreichen.“

von Michael Rudolph


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