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Johannes80
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Spätes Erwachen
Werder II trennt sich von Sandhausen 2:2 - und ist zufrieden
Dieses Unentschieden half Werder II mehr als dem Gegner: Das 2:2 (0:0) im Auswärtsspiel beim SV Sandhausen sicherte den Bremern einen wichtigen Punkt in der 3. Fußball-Liga. Das Team von Thomas Wolter hat sich im Mittelfeld der Liga etabliert und weist mittlerweile einen großen Abstand zu den Abstiegsplätzen auf.
Die sieben Punkte Vorsprung können jedoch nicht darüber hinweg täuschen, dass Werder die gestrige Reifeprüfung nicht ganz bestand. Der Gegner war mit einer 0:6-Niederlage in die Partie gegangen, Werder hatte dagegen zuletzt mit 5:0 gewonnen. Es werde interessant sein zu sehen, ob die Mannschaft den Weg weiter gehen würde angesichts dieser Situation, hatte Thomas Wolter deshalb vor dem Spiel betont. Die Warnung in seinen Worten verhallte, und das wurde bereits nach wenigen Minuten deutlich. "Wir hätten frühzeitig 0:3 zurückliegen können", räumte Wolter später verärgert ein. Seine Mannschaft fand nicht ins Spiel, und bis auf wenige Spieler fand sie zunächst auch nicht zu der richtigen Einstellung.
Der Gegner - nach der deftigen Niederlage in Braunschweig hochmotiviert - überrannte die Bremer. Erst war es Julian Schauerte, der zwei Mal an Mielitz-Vertreter Felix Wiedwald scheiterte (2.), dann lupfte Philipp Husiner knapp übers Tor (4.). Wenig später reagierte Wolter und schickte die Ersatzspieler geschlossen zum Warmmachen. Zum Wechsel kam es zwar noch nicht, dafür ging das Scheibenschießen in Richtung Bremer Tor munter weiter: Als Regis Dorn in der 13. Minute lupfte, war Wiedwald bereits geschlagen, doch Sandro Stallbaum rettete kurz vor der Linie. Ähnlich knapp ging es zu, als erneut Dorn und Tausendpfung kurze Zeit später einen Treffer verfehlten.
"Das 0:0 zur Pause verdanken wir einem überragenden Felix Wiedwald und einer starken Innenverteidigung mit Sandro Stallbaum und Alexander Hessel", stellte Thomas Wolter fest. Nach rund 20 Minuten war seine Mannschaft immerhin zu den ersten guten Szenen vor dem Tor des Gegners gekommen. Doch sowohl Pascal Testroet (21.) als auch Addy Menga (23.) scheiterten an SVS-Keeper Gurski.
Nach dem Wechsel - Timo Perthel war für den indisponierten Stefan Ronneburg gekommen - wurde Werders Spiel zwar ein wenig besser, an den Kräfteverhältnissen änderte sich allerdings nur wenig. Der SV Sandhausen investierte mehr, und er besaß deshalb mehr Spielanteile und bessere Chancen. Doch nachdem Schauerte (55.) und Tausendpfund (57.) mal wieder knapp gescheitert waren, schlug Werder überraschend zu: Den 18-Meterschuss von Tobias Kempe konnte Michael Gurski noch abwehren, beim Nachschuss von Addy Menga war der Schlussmann der Gastgeber machtlos. Innerhalb von vier Minuten fielen dann die weiteren Treffer: Husiner im Nachschuss, erneut Menga und schließlich auch der zuvor glücklose Regis Dorn trafen zum 2:2. Ein Ergebnis, das nicht unbedingt dem Spielverlauf entsprach. "Damit müssen wir am Ende zufrieden sein", fand Werders stärkster Felix Wiedwald, und Thomas Wolter meinte, dass sein Team "nicht das gezeigt hat, was uns in den letzten Wochen ausgezeichnet hatte".
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22.11.2009 16:13 |
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Topspiel der Bremen-Liga ohne Sieger |
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Werder III vergibt beim 1:1 gegen den Bremer SV viele Möglichkeiten - und hätte fast noch verloren
Zwei Minuten vor dem Ende hatte Josip Jurcevic den Siegtreffer auf dem Fuß. Der Schuss des Werderaners landete jedoch nur am Außennetz, so dass sich der SV Werder Bremen III und der Bremer SV im Spitzenspiel der Fußball-Bremen-Liga 1:1 (1:0) unentschieden trennten.
"Wir haben hier mit einer schlechten Leistung einen Punkt geholt. Daher können wir sicherlich besser mit dem Remis leben als Werder", sagte BSV-Trainer Andreas Laesch nach dem Spiel. Mit ein wenig Glück wäre die seine Elf sogar fast noch als Sieger vom Platz gegangen. Drei Minuten vor Jurcevics großer Siegchance war BSV-Kicker Rene Hanke im gegnerischen Strafraum zu Fall gekommen. Der Elfmeterpfiff blieb aber aus. "Da wurde er klar von der Seite umgegrätscht", beschrieb Laesch die Situation, räumte aber auch ein, dass die Entscheidung auch ausgleichende Gerechtigkeit war. "In der ersten Halbzeit hätten wir uns auch nicht beschweren brauchen, wenn es Elfmeter gegen uns gegeben hätte." Denn in der 15. Minute hielt Gästekeeper Marco Behrens einen Ball nicht auf Anhieb fest, so dass im Nachsetzen Werders Firas Tayari zu Fall kam. In Absprache mit seinem Assistenten gab der Schiedsrichter aber Freistoß für die Gäste. Zehn Minuten später brauchte Tayari gar nicht erst in den Sechzehnmeterraum einzudringen, um torgefährlich zu werden: Einen an Florian Stütz verursachten Freistoß versenkte der Torjäger direkt zur 1:0-Führung.
Mehr als ein Tor sollte für die Werderaner an diesem Tag allerdings nicht herausspringen. "Wie schon gegen Habenhausen haben wir viele Tormöglichkeiten ausgelassen. Daran müssen wir arbeiten", sagte Trainer Andreas Ernst. Die mangelnde Ausbeute bestrafte im zweiten Durchgang dann der erst kurz zuvor für Jacek Sajewski eingewechselte Damian Pilczuk (67.). Jan de Boer hatte eine Hereingabe von Mirko Jankowski per Kopf verlängert, der BSV-Joker vollstreckte zum 1:1-Endstand. Vier Minuten vor dem Ende kassierte BSV-Abwehrspieler Alexander Schelling noch wegen Ballwegschlagens die Gelb-Rote Karte.
Sowohl Werder III als auch der Bremer SV, der nach der Spielabsage gegen den SV Grohn noch ein Spiel weniger als die Konkurrenz aufweist, haben nach dem Remis nun drei Punkte Rückstand auf Tabellenführer OSC Bremerhaven.
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22.11.2009 16:14 |
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Waku-Mengas Doppelpack nur einen Punkt wert |
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Zweimal geführt – aber am Ende nur einen Punkt mitgebracht: Die zweite Mannschaft von Werder Bremen musste sich gestern beim kriselnden SV Sandhausen mit einem 2:2 (0:0) begnügen.
Addy Waku-Menga (63.) brachte Bremen vor 1 400 Zuschauern in Führung. Doch Philipp Hosiner (75.) gelang der Ausgleich. Er markierte damit den ersten Treffer der Sandhausener nach drei Partien ohne Torerfolg. Erneut Menga (77.) schoss die Gäste zum zweiten mal in Vorhand, doch Regis Dorn (79.) konnte mit seinem elften Saisontor fast umgehend wieder egalisieren und sicherte seiner Elf damit einen Punkt. Dennoch blieb Sandhausen zum vierten Mal in Serie sieglos.
Obwohl die Gastgeber besonders in der Anfangsviertelstunde ein deutliches Plus an Tormöglichkeiten erspielten, war das Unentschieden am Ende gerecht. In der Tabelle fielen die Sandhausener von siebten auf den neunten Platz zurück. Die Bremer bleiben hingegen unverändert auf Rang zehn kleben.
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23.11.2009 12:27 |
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Erfolgreich mit Stil und Harmonie |
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Manchmal wiederholt sich Geschichte eben doch: Beim letzten Gastspiel in Freiburg im Dezember 2004 gewann Werder mit 6:0. Am Sonnabend war Werder an gleicher Stelle mit dem gleichen Ergebnis erfolgreich. Wieder hieß es 6:0, doch war das Bremer Team ein komplett anderes. Keiner der fünf Torschützen vom Sonnabend stand 2004 bei Werder unter Vertrag, lediglich eine Parallele gab es neben dem Ergebnis: Daniel Jensen.
Der Däne, der erstmals seit März wieder in Bremer Startelf auftauchte, gehörte auch vor knapp fünf Jahren zur ersten Formation. Damals kickte Jensen an der Seite von Johan Micoud, Fabian Ernst und Tim Borowski in der Mittelfeld-Raute, gespielt wurde der Fußball des Double-Jahres. Am Sonnabend war der 30-Jährige der älteste Feldspieler im Werder-Team, seine Nebenleute hießen Philipp Bargfrede (20), Aaron Hunt (23), Marko Marin (20) und Mesut Özil (21). Sie sind jung, hochbegabt und auf dem besten Wege, einen neuen Werder-Stil zu prägen.
In Freiburg gab es die bislang gelungenste Vorführung der Werder-Spielkultur von 2009: Schnelles Passspiel, ein Kontakt, schon war der Ball beim Nebenmann, spielerisch leicht kombinierten sich die Achse Hunt-Özil Marin durch die Freiburg Reihen. Fast nach Belieben kam Werder zu Torchancen. "Vorne drin hat Bremen Weltklasse", sagte Freiburgs Heiko Butscher nach den 90 Lehrminuten für sein Team im eigenen Stadion. Trainer Thomas Schaaf, der Baumeister des Teams, fand es schlichtweg "wunderbar anzusehen". Und selbst Robin Dutt, Trainer der gebeutelten Breisgauer, outete sich als Fan: "Wenn ich nicht Trainer des SC Freiburg wäre, hätte ich Beifall geklatscht."
Beifall gibt es für Werder aktuell von allen Seiten. Nach dem Sprung an die Tabellenspitze überschlugen sich die Medien mit Lob für Werders erfrischende Spielweise - im Mittelpunkt steht dabei Mesut Özil. Gegen Freiburg lieferte der große WM-Hoffnungsträger ein perfektes Spiel ab: Drei Tore legte er auf, holte zudem noch einen Elfmeter raus und traf einmal selber. Mit 15 Scorerpunkten aus zwölf Ligaspielen ist Bremens Spielmacher die Nummer eins der Liga in Sachen Effektivität. Von Diego, seinem hochbegabten Vorgänger, spricht in Bremen fast niemand mehr.
In Bremen sprechen alle vom Team
Wobei der Begriff "Spielmacher" für Özil und Werder Bremen nicht ganz passt. Er ist zu statisch, zu schematisch. Mehr denn je gilt das Diktum, mit dem Johan Micoud das Werder-Spiel im Double-Jahr kennzeichnete: Chef auf dem Platz ist der, der den Ball hat. Selten war diese Aussage wahrer als am Sonnabend im Breisgau. Özil und Hunt tauschen oft die Positionen, auch Marko Marin, vom Papier her Stürmer, kommt immer wieder aus dem linken Mittelfeld. Diese neue Flexibilität macht Werder Bremen stark und unberechenbar. Auch, weil sie nicht mehr auf Kosten der Defensive geht.
Werder wirbelt jetzt kontrollierter. "Als Team haben wir sehr gute Leistung gebrachte", sagte Matchwinner Özil nach der Freiburg-Gala. Überhaupt, das Team. "Wichtig ist, dass wir jetzt wieder als Team funktionieren", erinnert Trainer Schaaf daran, dass der jüngste Erfolg ein Mannschaftserfolg ist. Die Harmonie stimmt. Denn Bremen stellt nicht nur - fast schon traditionell - den besten Angriff der Liga, sondern auch die zweitbeste Abwehr. Nach Platz zehn der Vorsaison ist Werder wieder im Kreise der Titelkandidaten zurück. "Klar wollen wir Meister werden", spricht Stürmer Hugo Almeida das Tabu aus. "Aber wir dürfen nur nicht abheben."
Momentan, nach 20 Pflichtspielen ohne Niederlage, passt in Bremen alles. Der höchste Saisonsieg wird dann sogar ohne Toptorjäger Claudio Pizarro herausgeschossen. In Freiburg fehlten zudem auch noch Kapitän Torsten Frings und Tim Borowski, zu merken war davon nichts. "Es sind immer andere da, die diese Lücke schließen", sagt Schaaf. Talent Bargfrede spielt als Frings-Ersatz souverän und überzeugend, kaum zu glauben, dass er erst die Erfahrung von zwölf Bundesliga-Partien mitbringt. Und Hugo Almeida, genesen nach langer Verletzungspause, springt mit zwei Tore für Pizarro ein. Eine Bestätigung für Thomas Schaaf: "Dass das so wunderbar klappt, ist um so schöner."
Von Ben Binkle
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23.11.2009 15:32 |
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6:0 – so wirbelt eine Mannschaft, die Meister werden will |
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Mit einer beeindruckenden Gala hat sich Werder Bremen nach der zweiwöchigen Länderspielpause in der Fußball-Bundesliga zurückgemeldet.
Die Mannschaft von Trainer Thoas Schaaf gewann gestern beim SC Freiburg mit 6:0 (1:0) und ist in dieser Verfassung ein ernsthafter Anwärter auf den Titel. Zumindest bis heute Nachmittag übernahmen die Bremer zudem die Tabellenspitze. Dass die Hanseaten seit nunmehr 20 Pflichtspielen in Folge ungeschlagen sind, war gestern nur eine Randnotiz.
„Wenn nicht so, wie spielt man denn dann um den Tirtel mit?“, fragte Marko Marin noch ganz unter dem Eindruck der berauschenden Leistung, und sogar Manager Klaus Allofs befand sich hart am Rande der Euphorie: „Wenn wir so weiterspielen, trotz der vielen Verletzten so auftreten wie heute, dann blicken wir in eine rosige Zukunft.“
Dabei hatte Werder zunächst nur schwer ins Spiel gefunden. Allen voran Sebastian Boenisch erwies sich als Sicherheitsrisiko. Nach zwei Minuten wurde der Bremer Linksverteidiger von Stefan Reisinger abgekocht, Per Mertesacker rettete in letzter Sekunde vor Freiburgs Stürmer Idrissou. Kurz darauf ließ sich Boenisch erneut düpieren – diesmal von Daniel Calugiuri. Dessen Pass ging allerdings ins Leere.
Nach dieser holprigen Anfangsphase fingen sich die Gäste aber und zogen ein teilweise überragendes Kombinationsspiel auf. Daniel Jensen, erstmals seit dem 7. März wieder in der Startelf, überzeugte im rechten Mittelfeld mit viel Spielverständnis und bildete den ruhigen und abgeklärten Gegenpool zu den offensivhungrigen „jungen Wilden“ wie Mesut Özil und Aaron Hunt.
Die spielerische Überlegenheit der Bremer wurde immer deutlicher. Was fehlte, war ein Tor. Denn Werder nutzte seine hochkrätigen Chancen noch nicht. Naldo scheiterte an Freiburgs Torwart Pouplin (11.), Jensens Kopfball klatschte an den Pfosten (15.), Hunt scheiterte an Pouplin (26.), Özil setzte die Kugel ebenfalls nur an den Pfosten (27.) und fand drei Minuten später in Pouplin seinen Meister (30.). Was für Möglichkeiten! „Da hat man dann schon Angst, dass das schiefgehen könnte“, gab Außenverteidiger Clemens Fritz hinterher zu.
Der SC Freiburg hätte sich nicht beschweren dürfen, wenn er nach einer halben Stunde schon zwei oder gar drei Tore kassiert hätte. Doch noch stand die Null. Wohlgemerkt noch, denn nur 60 Sekunden nach Özils Chance bediente der Nationalspieler – von Boenisch schön in Szene gesetzt – den mitgelaufenen Hugo Almeida, und der Werder-Stürmer wuchtete die Kugel per Kopf zum längst überfälligen Bremer 1:0 in die Maschen. „Eine super Kombination“, strahlte der Torschütze, „erst dachte ich schon, ich stehe zu weit weg, sprinte dann los und komme doch noch an den Ball.“ Überhaupt war „Hammer-Hugo“ einfach happy: „Danke an den Trainer, dass er mir nach meiner Verletzung gleich die Chance gegeben hat, von Anfang an zu spielen.“
Nach dem Wechsel drängte Freiburg kurz auf den Ausgleich, doch Werder setzte genau zum richtigen Zeitpunkt die Nadelstiche: Zunächst schlenzte Marko Marin einen Freistoß rotzfrech zum 2:0 ins kurze Eck (55.). „Sicher eines meiner schönsten Tore“, freute sich das Schlitzohr.
Nur zwei Minuten später hämmerte Almeida den Ball aus halblinker Position gar zum 3:0 in die Maschen.
Bemerkenswert die Moral der Freiburger, die nicht aufsteckten – jedoch prompt ins offene Messer liefen: Nach einem Traumpass von Jensen ging Özil auf und davon und vollstreckte zum 4:0 (67.).
Damit war der Torhunger der Bremer aber noch nicht gestillt. Naldo traf per Elfmeter (Özil war gefoult worden) zum 5:0 (73.), und es wurden Erinnerungen an den letzten Auftritt Werders am 4. Dezember 2004 in Freiburg wach. Damals siegten die Hanseaten mit 6:0. Und auch diesmal machten sie das halbe Dutzend voll: Nach Vorlage von Özil kämpfte sich der eingewechselte Markus Rosenberg mit dem letzten Tor des Tages ein kleines Stückchen aus seinem Leistungsloch.
Von Arne Flügge
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23.11.2009 15:33 |
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Robin Dutt (SC Freiburg): „In der ersten Viertelstunde waren wir sehr aggressiv. Wenn wir da ein Tor machen, läuft es vielleicht anders. Dann haben wir die Bremer durch Ballverluste zu Kontern eingeladen. Wir hätten vor der Pause noch das ein oder andere Tor kassieren können. In der zweiten Halbzeit hat man gesehen, dass Bremen eine Nummer zu groß für uns ist.“
Thomas Schaaf (Werder Bremen): „Wir haben eine großartige Partie geliefert. Ich muss der Mannschaft ein großes Kompliment dafür machen, wie sie nach der langen Pause wieder ins Spiel gefunden hat.“
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23.11.2009 15:34 |
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Jensen: Alles lief perfekt beim Comeback |
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Daniel Jensen ist bei Werder Bremen der Mann für alle Fälle. Ist Torsten Frings einmal nicht da, kann der Däne im Mittelfeld den Abräumer geben, fehlt Mesut Özil, wäre er auch als Spielmacher eine gute Wahl. Jensen spielt alles und kann alles, er paart eine exzellente Technik mit viel Laufarbeit und Übersicht. Beim 6:0 in Freiburg spielte der Däne halbrechts, aber noch viel wichtiger war: Jensen stand zum ersten Mal seit März wieder in der Anfangsformation. Er hat seine Achillessehnen-Probleme überwunden.
Jensen spielte am Samstag so, als sei er nie weggewesen. Sein Comeback kam den Bremern gerade recht. Sie mussten die verletzten Frings und Tim Borowski ersetzen und haben dazu noch den erfahrenen Jurica Vranjes aussortiert. So etwas kann nur gutgehen, wenn man vielseitige Spieler wie Jensen hat. Sie stopfen jedes Loch.
Jensen ging im Mittelfeld weite Wege und harmonierte prächtig mit seinen kreativen Nebenleuten Mesut Özil, Aaron Hunt und Marko Marin. Krönung seiner starken Leistung war der Zauberpass auf Özil vor dem 4:0. Da blitzte das große Talent und die große Eleganz des Dänen einmal mehr auf.
Sportchef Klaus Allofs sagte: "Wir haben nie infrage gestellt, dass Daniel gut Fußball spielen kann." Das klang etwas reserviert, denn manchmal ist Jensen auch Werders Mann für (Problem)-Fälle: Er hat schon Trainer Schaaf oder Kapitän Frings kritisiert, und er war im Oktober der Grund für einen Streit zwischen Werder und Dänemarks Nationaltrainer Morten Olsen. Werder wollte ihn noch schonen. Olsen setzte ihn in schon ein. Auch er weiß, was er an Jensen hat.
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23.11.2009 15:34 |
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Neue Defensivstärke und der Coup mit Marin |
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So spektakulär der Werder-Fußball beim 6:0 in Freiburg auch war, die Basis des Erfolges liegt vielmehr in der starken Defensive begründet. Für Trainer Thomas Schaaf ist dies die Folge eine Lernprozesses der letzten Jahre, wie er in der Fernseh-Talkrunde "Doppelpass" verriet. Es scheint, als hätte Werder Bremen die größte Baustelle der letzten Spielzeiten geschlossen: Das Gleichgewicht zwischen Risiko und Sicherheit passt derzeit. In zehn der 21 Pflichtspiele spielte Werder Bremen in der laufenden Saison "zu Null", ohne dabei aber vorne das Toreschießen zu vergessen. Die Gründe für die neue Defensivstärke des Teams von Trainer Thomas Schaaf sind dabei vielfältig.
Zum einen ist die Stammformation der Viererkette mit Clemens Fritz, Per Mertesacker, Naldo und Sebastian Boenisch gut eingespielt. "Wir sind in diesem Bereich im Vergleich zur Vorsaison verletzungsfreier", sagt Schaaf, der in den letzten Wochen lediglich Petri Pasanen in die Stammformationen rotieren ließ. Und der Finne ist ein erfahrener Spieler, auf den immer Verlass ist.
Dazu kommt die große individuelle Klasse der Spieler. "Überragende Spieler" nennt Schaaf sein Innenverteidiger-Duo Mertesacker und Naldo. Aus gutem Grund: Im Notenschnitt des Fachmagazins "kicker" gehören beide zu den Top Ten, dazu ist der Brasilianer Naldo auch in der Offensive ein ganz wichtiger Faktor. Seit Jahren bilden sie Seite an Seite das Herzstück der Abwehr, kenne ihre Abläufe, harmonieren mittlerweile blendend. Die Entwicklung der Spieler sei positiv, merkt Schaaf an. Das sehe er vor allem an Clemens Fritz. Stand Werders Rechtsverteidiger im Vorjahr noch stark in der Kritik, zeigt seine Formkurve seit Wochen deutlich nach oben.
Marin blüht in der Stürmerrolle auf
Im modernen Fußball ist Defensivarbeit aber mehr als eine gut harmonierende Viererkette - und individuelle Klasse allein reicht im Systemfußball nicht aus. Erst wenn alle Rädchen ineinandergreifen, entfaltet das System seine volle Wirkung. Schon die Stürmer müssen ihre Arbeit leisten, das Mittelfeld sowieso. Gerade dort sieht Schaaf den Lernprozess seines jungen Teams weit fortgeschritten. "Wir spielen stabiler, harmonisieren besser miteinander", so der Werder-Coach, der das Abwehr-Lob ans ganze Team weiterreicht: "Wir machen schon vorne mehr für die Defensive."
Ein weiteres Mosaiksteinchen des Bremer Erfolges ist Marko Marin. Der Rekordtransfer wurde von Schaaf langsam aufgebaut und spielt mittlerweile eine Schlüsselrolle im Kurzpasskonzept der Bremer. Schaaf stellte den Dribbler als zweiten Stürmer auf - und nicht, wie er es in Gladbach spielte, im linken Mittelfeld. "Für uns war das zu wenig, Marko Marin nur auf der Außenbahn zu bringen", begründet Schaaf seine Maßnahme, die sich längst als großer Erfolg entpuppt hat. "Viele haben ihm das nicht zugetraut", erinnert sich der Werder-Trainer an den Saisonbeginn zurück. An der Seite von Claudio Pizarro habe Marin mittlerweile schon viel gelernt. "Das passt", sieht Schaaf die gute Entwicklung des Supertalents. Und verspricht noch mehr: "Wir haben schon viel gesehen, aber Marko wird sich noch weiterentwickeln."
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23.11.2009 15:35 |
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