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Johannes80
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„Wir trauern mit“
Die Gruppe Schulkinder diesseits des Zauns lärmte fröhlich vor sich hin. Von den kleinen Autogrammjägern konnte keiner wissen, dass ihren Stars, die auf der anderen Seite der Abgrenzung versuchten, ihren Trainingsalltag zu leben, nicht nach Späßen zu Mute war. Die Nachricht vom Tod Robert Enkes hat auch Werder Bremen tief erschüttert. „Wir alle sind bestürzt über das Schicksal von Robert Enke“, sagte Club-Chef Klaus Allofs und würdigte den Nationaltorwart von Hannover 96 als einen „außergewöhnlichen Fußballer“.
Die wenigen Spieler, die derzeit nicht verletzt oder in Sachen Nationalmannschaft unterwegs sind, hatten keine Freude an ihrer Arbeit. Es sei schwierig, die Gefühle zu beschreiben, meinte Clemens Fritz, der mit Robert Enke in der Nationalmannschaft gespielt hat: „Wir sind alle fassungslos und schockiert. Wir trauern mit.“ Dass der DFB-Kollege in den Tod gegangen ist, kam für Fritz so überraschend wie für alle anderen auch. Nie habe er vermutet oder geahnt, dass Robert Enke („Ein hervorragender Mensch“) an schweren Depressionen litt. „Daran sieht man“, formulierte Fritz eine bekannte, aber bitter-aktuelle Wahrheit, „dass man nicht hinter die Fassade eines Menschen blicken kann.“
Exakt dieser Punkt ist es, der Trainer Thomas Schaaf über das „absolut tragische Ereignis“ hinaus nachdenklich stimmt. Wieso hat sich Enke niemandem in seinem beruflichen Umfeld anvertraut, wieso hat niemand erkannt, wie krank er war? Diese Fragen bewegen den Trainer. Und sie veranlassten ihn gestern Morgen vor dem Training zu einer Ansprache an seine Spieler. Schaaf: „Ich habe ihnen gesagt, scheut euch nicht, jemandem zu helfen! Scheut euch nicht, Hilfe zu suchen! Achtet aufeinander!“
"Für Schwäche ist kein Platz“
Appelle, die kein Vorwurf an irgendwen sein sollen, sondern als Hinweis gedacht sind. Denn Schaaf, seit 31 Jahren ein Teil des Geschäfts, sieht sehr wohl die Gefahren, die der Profi-Fußball in sich birgt: „Unser Bild in der Öffentlichkeit ist so, dass wir immer stark sein müssen. Für Schwäche ist in dieser Gesellschaft kein Platz.“ Verlangt würden „Stärke, Tatkraft, Überzeugung – das sind die Kennzeichen, die unser Metier bestimmen“, sagte der Werder-Coach. Eine körperliche, aber auch eine mentale Mühle. Und nicht jeder hält ihr stand.
Bei Robert Enke traten lange vor dem Tod der Tochter erste Depressionen auf. Sein Arzt stellte schon 2003 Versagensängste fest. Eine Folge des Drucks, dem ein Fußball-Profi ausgesetzt ist? Speziell ein Torwart, der besonders im Blickpunkt steht?
Anzunehmen ist das. Thomas Schaaf möchte aber nicht spekulieren. Möchte auch nicht allein den Tod von Robert Enke zum Anlass nehmen, um über die Schattenseiten unserer Zeit oder seines Arbeitsbereichs zu philosophieren. „Weil Robert Enke in der Öffentlichkeit stand, bekommt sein Tod eine hohe Aufmerksamkeit. Aber schauen wir doch raus in unsere Welt! Es passiert viel zu oft, dass sich Menschen das Leben nehmen“, sagte Schaaf. Für ihn und seine Arbeit als Chefcoach einer Bundesliga-Mannschaft ist deshalb klar: „Wir sollten das Thema bearbeiten, wir müssen darüber sprechen.“
Vorerst ist das aber nur in kleinem Rahmen möglich. Zu viele Spieler sind derzeit abwesend. Die fünf deutschen Nationalspieler Per Mertesacker, Mesut Özil, Tim Wiese, Marko Marin und Aaron Hunt kehrten gestern nach der Absage des Länderspiels gegen Chile zwar nach Bremen zurück, aber ob sie bis zur erneuten Zusammenkunft der DFB-Elf am Sonntag auch trainieren werden, ist noch offen. Thomas Schaaf will erst mit jedem sprechen, in jeden reinlauschen, wie stark ihn der Freitod von Robert Enke mitnimmt: „Dann werden wir entscheiden, wer trainiert.“
Von Carsten Sander
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12.11.2009 11:18 |
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Bei Pizarro sieht es nicht gut aus |
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Eine Fußprellung klingt irgendwann ab – auch die von Claudio Pizarro? Seit mittlerweile zweieinhalb Wochen setzt die vermeintlich leichte Verletzung aus dem Spiel in Bochum (4:1) den Werder-Stürmer matt.
Und Pizarros Prognose für das nächste Bundesliga-Match am Samstag kommender Woche beim SC Freiburg fällt düster aus. Denn die Fußprellung erweist sich als äußerst hartnäckig. „Es sieht nicht gut aus, ich habe Schmerzen. Ich kann nicht trainieren, nicht mal laufen“, erklärte der Peruaner gegenüber dem „Weserreport“.
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12.11.2009 11:19 |
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Auch Sevilla will Mesut Özil |
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Erst schwappte das Gerücht vom 17-Millionen-Angebot des englischen Premier-League-Clubs Arsenal London nach Bremen, nun folgt die nächste Spekulation um Werder-Mittelfeldstar Mesut Özil.
Spanische Medien berichten vom Interesse des FC Sevilla an dem 21-Jährigen. Özils Berater Reza Fazeli äußerte sich gegenüber der Zeitung „Estadio Deportivo“ und dementierte keine der Meldungen. „Ich habe von dem Interesse von Arsenal und Sevilla gehört, möchte dies aber nicht weiterkommentieren“, wird er zitiert. Özils Vertrag in Bremen läuft noch bis 2011.
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12.11.2009 11:19 |
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Schaaf: "Scheut euch nicht, Hilfe zu suchen!" |
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Der Freitod von Fußball-Nationaltorhüter Robert Enke hat auch Werder Bremens Trainer Thomas Schaaf für das bisherige Tabu-Thema Depressionen sensibilisiert. Schaaf richtete vor dem Training einen Appell an seine Spieler: "Scheut euch nicht, jemandem zu helfen! Scheut euch nicht, Hilfe zu suchen! Achtet aufeinander!"
Schaaf, der seit mittlerweile 31 Jahren im Profi-Fußball ist, sind die möglichen Gefahren in seinem Geschäft bewusst. "Unser Bild in der Öffentlichkeit ist so, dass wir immer stark sein müssen", sagte der 48-Jährige, "für Schwäche ist in dieser Gesellschaft kein Platz".
Verlangt würden "Stärke, Tatkraft, Überzeugung - das sind Kennzeichen, die unser Metier bestimmen", meinte Schaaf, der sich der Verantwortung in den kommenden Wochen bewusst ist: "Wir sollten das Thema bearbeiten, wir müssen darüber sprechen."
Spekulationen, warum Enke den Weg des Selbstmordes wählte, sind für Schaaf fehl am Platz. "Weil Robert in der Öffentlichkeit stand, bekommt sein Tod eine hohe Aufmerksamkeit. Aber schauen wir doch raus in unsere Welt. Es passiert viel zu oft, dass sich Menschen das Leben nehmen."
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12.11.2009 18:25 |
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