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Johannes80
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Arroganz gewinnt keine Spiele
Die Serie hat gehalten – doch das war dann auch schon alles, was Werder Bremen gestern an guten Nachrichten mit nach Hause brachte.
Durch das 2:2 (0:1) bei Austria Wien blieb der Bundesligist zwar im 14. Spiel in Folge ungeschlagen, einen Orden für herausragende Leistungen verdienten sich die Bremer im dritten Spiel der Europa-League-Gruppenphase aber nicht. Wie schon zum Auftakt bei Nacional Funchal verspielte der deutsche Pokalsieger eine 2:0-Führung.
Auf der portugiesischen Ferieninsel Madeira war es noch gutgegangen. Werder siegte damals durch ein Last-Minute-Tor von Claudio Pizarro mit 3:2. Der Peruaner leistete auch in Wien seinen Beitrag zu einem erfolgreichen Abend. Zunächst traf er nach einem Freistoß von Mesut Özil per Kopf zur Führung (19.), dann baute er selbige aus. Einen Blackout von Austrias Abwehr-Senior Jacek Bak (schon 36 Jahre alt) nutzte er clever zum 2:0 aus Bremer Sicht (63.). Es waren – nach einem 0:2 bei der Austria 1989 und einem 0:4 beim SV Pasching 2003 – die ersten Tore, die Werder in einem Europacup-Match auf österreichischem Boden gelangen. Es waren auch Pizarros Saisontore elf und zwölf.
Es waren aber nicht die Treffer, die der Austria den K.o. versetzten. Mit einer Willenskraft, die verstehen lässt, warum die Wiener seit dem 2. November 2008 im eigenen Stadion ungeschlagen sind, kämpfte sich der Gegner zum 2:2. Emin Sulimani mit einem Distanzschuss (73.) und ein Brasilianer namens Schumacher (nennt sich nach der deutschen Torwart-Legende Toni Schumacher) raubten Werder vor 11 000 Zuschauern im Franz-Horr-Stadion noch den Sieg.
Der Ausgleich in der 87. Minute – er begeisterte Austria-Coach Karl Daxbacher („Wille, Mut und Enthusiasmus meiner Mannschaft haben mich beeindruckt“) gleichermaßen, wie er den Bremern die Laune verhagelte. Statt den maximal möglichen neun Punkten sind nun nur sieben auf dem Konto. Werder bleibt zwar an der Spitze der Gruppe L, doch spitze war gestern nur die Überheblichkeit nach den Pizarro-Toren. „Ich dachte, dass wir schon weiter wären. Aber das Lob der letzten Wochen hat einigen Spielern nicht gut getan, das hat man heute gemerkt“, schimpfte Sportdirektor Klaus Allofs mit Zornesfalten auf der Stirn und attestierte seinem Team eine verhängnisvolle Nähe zur Arroganz. Die hatte auch Torwart Tim Wiese ausgemacht. „Nach dem 2:0 haben wir aufgehört Fußball zu spielen. Nur noch Hacke, Spitze, eins, zwei, drei – so geht das nicht“, zürnte der Schlussmann und wunderte sich, „warum wir diesmal nicht bis zum Ende gekämpft haben“.
Allerdings hatte sich der Schlendrian schon während der ersten Halbzeit eingeschlichen. Mesut Özil (34.) und Aaron Hunt (36.) standen frei vor dem Tor, schlossen aber jeweils zu lässig ab. Per Mertesacker machte zwar alles richtig, traf mit seinem Kopfball aber nur den Pfosten (36.). Karl Daxbacher analysierte später, dass es „ein Debakel für uns hätte geben können, wenn Werder die Konter besser ausgespielt hätte“. Gut beobachtet.
Ganz genau hingeschaut hatte auch Schiedsrichter Paolo Tagliavento in Minute 55. Als Torsten Frings gegen Florian Klein grätschte, landete der Ball bei Zlatko Junuzovic, der zum 1:1 einschob. Dachte er jedenfalls. Junuzovic stand aber im Abseits – daran änderte auch die Tatsache nichts, dass der Ball vom Gegner kam. Denn das Regelwerk besagt, dass es ein Pass (zum Gegner) sein muss, der das Abseits aufhebt. Nicht eine Abwehraktion. Wer das wusste, darf sich Regelfuchs nennen. Frings hatte den Durchblick. „Völlig richtig entschieden“, lobte er den Referee aus Italien: „Das war ein Pressschlag. Wenn ich den Ball normal hätte spielen können, hätte ich ihn auf die Tribüne gedroschen.“
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23.10.2009 12:04 |
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„Sehr, sehr ärgerlich und völlig überflüssig“ |
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Nach dem Abpfiff war der Ärger bei Werder Bremen groß. In der Europa League hatte man bei der Austria aus Wien eine 2:0-Führung verspielt. Die Reaktionen der Trainer und Spieler:
Thomas Schaaf, Trainer Werder Bremen: „In der ersten Halbzeit haben wir viele Dinge richtig gemacht, wir hätten im Abschluss nur erfolgreicher sein müssen. Nach der Pause haben wir die Austria dann gewähren lassen. Mir war klar, dass der Gegner Druck entfachen kann. Das hat mich nicht überrascht, dass wir nichts dagegen gesetzt haben aber schon. Austria hat sich den Punkt am Ende verdient.“
Karl Daxbacher, Trainer Austria Wien: „Alles ist gut heute, außer dass wir nur einen Punkt geholt haben.“
Klaus Allofs, Sportdirektor Werder Bremen: „Dieses Ergebnis ist sehr, sehr ärgerlich und völlig überflüssig. Wir haben ein Spiel aus der Hand gegeben, dass wir schon klar gewonnen hatten und somit eine große Chance vergeben, in der Gruppe schon alles klar zu machen.“
Torsten Frings: „Wir haben es verpasst, in der ersten Halbzeit den Sack zuzumachen. Drei, vier Tore waren möglich – dann wäre das Ding gelaufen gewesen. Nach dem 2:0 haben wir aufgehört, Fußball zu spielen, sind nicht mehr in die Zweikämpfe gegangen und haben die Austria stark gemacht. Wir müssen einfach wissen, dass wir nichts geschenkt bekommen.“
Tim Wiese: „Ich bin natürlich genervt von diesem Spiel. Aber das Ergebnis ist auch kein Weltuntergang. Wir müssen im nächsten Spiel wieder zu der Stärke der vergangenen Wochen zurückfinden.“
Zlatko Junuzovic, Austria Wien: „Wir haben immer an uns geglaubt. Ein 2:2 gegen Werder, das hat was.“
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23.10.2009 12:05 |
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Tore als Bewerbungsschreiben |
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Pascal Testroet hat sich in der 3. Liga freigeschossen und träumt von einem Bundesliga-Einsatz
Von Stefan Freye Bremen. Er trifft derzeit regelmäßig, und deshalb ist Pascal Testroet ein Erfolgsgeheimnis von Werder II in der 3. Fußball-Liga. In zehn Partien war der Stürmer sieben Mal erfolgreich, gleich drei Mal erzielte er einen Doppelpack. Warum er so gern zwei Mal in einem Spiel einnetzt? "Ein Stürmer muss doch auffallen", sagt Testroet lachend. Beim Heimspiel gegen den Wuppertaler SV (morgen, 14.00 Uhr) unternimmt er den nächsten Anlauf.
Selbstbewusste Worte kann sich der 19-Jährige erlauben. Mittlerweile. "Früher hat er auch mal überdreht", sagt Trainer Thomas Wolter. Erst jetzt - nach ernsthaften Gesprächen mit Wolter und dessen Kollegen Thomas Schaaf - wisse der junge Kicker, "dass er den Ball flach halten muss." Von daher kam es nicht überraschend, dass Testroet seinen letzten doppelten Torerfolg dem Team widmete. Er wäre nur das letzte Glied in der Kette gewesen, betonte Testroet nach dem 2:1-Sieg in Heidenheim. Doch falsch lag der Angreifer damit nicht: Es läuft bei ihm, weil es läuft in der Mannschaft.
"Das Team funktioniert total gut", sagt Testroet, ohne genau zu wissen warum. "Eine gute Frage, auf jeden Fall gehört auch ein wenig Glück dazu." Der Ex-Schalker - 2008 zu Werder gewechselt - verdeutlicht seine Worte mit dem Beispiel von Borussia Dortmund II. Der Aufsteiger spielt auch gut und kann es mit nahezu jedem Gegner aufnehmen. "Doch dann kassieren sie in letzter Minute noch ein Tor", sagt Pascal Testroet. Genauso wie seine Mannschaft in der letzten Spielzeit. "Da haben wir oft in der Kabine gesessen und gesagt: Eigentlich waren wir nicht schlechter, aber verloren haben wir trotzdem."
Vielleicht sind es auch Erfahrungen wie diese, die eine Mannschaft den entscheidenden Tick abgeklärter und erfolgreicher machen. Ganz sicher ist es die Haltung der einzelnen Spieler. "Wir müssen gegen Wuppertal arbeiten wie sonst auch", betont Testroet vor dem Duell mit dem Tabellenletzten. In der 3. Liga gibt es keine großen Unterscheide zwischen den einzelnen Mannschaft - nur das Quäntchen Glück, erzwungen vor allem durch Einsatzbereitschaft. Die würde Pascal Testroet natürlich gern mal im Weserstation zeigen. Im Moment noch darf er lediglich mal mittrainieren bei den Profis. "Ich kann nichts anderes machen, als meine Leistung bringen", sagt Testroet, und das klingt auch schon ziemlich abgeklärt.
Dass er nach Boenisch und Özil demnächst der dritte Ex-Schalker ist, der in der Bundesliga aufläuft, bezweifelt der Stürmer auch nicht: "Wenn ich weiter meine Leistung bringe, wird das wohl so kommen."
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26.10.2009 08:47 |
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Sechs Tore für einen guten Zweck |
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Doppelter Erfolg: Das Spiel diente einem guten Zweck und gewonnen wurde es auch noch: Der 6:1 (2:0)-Erfolg von Werder II bei einer Nienburger Kreisauswahl war eine runde Sache. Auf der Sportanlage in Estorf kam nicht nur eine stattliche Spendensumme für den Kampf gegen Kinderlähmung zusammen, Trainer Thomas Wolter gab in der Begegnung auch einigen Spielern aus der zweiten Reihe Spielpraxis. Zudem war vor rund 500 Zuschauern auch Sead Husejinovic aus Werders Profikader über 90 Minuten am Ball und erzielte dabei den sehenswerten Treffer zum 3:0-Zwischenstand für den Drittligisten. Torfolge: 0:1 Zengin (35.), 0:2 Derdak (41.), 0:3 Husejinovic (63.), 0:4 Menga (64.), 1:4 Pingel (85.), 1:5 Albry (86.), 1:6 Ayik (90.).
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26.10.2009 08:48 |
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